Foodfotografie für Blogger Teil 3 – LED-Licht
Heute gibt es passend zum Zeitgeist einmal ein veganes Gericht: Spaghetti mit Austernpilzen und Röstzwiebeln. Beleuchtet ist die Geschichte mit drei preiswerten LED-Panels.
Canon EOS 5DMk III mit EF 50 f/1.2 links auf f/1,4 ISO 200 | 1/160 Sekunde | Av-Modus | Raw-Format | Weißabgleich auf Auto.
Leckere Gerichte im schönen Licht, ganz ohne Aufwand
In den ersten beiden Teilen haben wir die Gerichte am Fenster unter natürlichem Licht aufgenommen. Leider sind Food Blogger aber oft berufstätig und kommen dann erst in den Abendstunden zum Kochen. Dann braucht es Kunstlicht, und der Aufwand wird etwas größer. Keine Angst, dennoch seid Ihr in 10 Minuten am Start.
Das Licht
Viele Fotografen setzen für Foodfotos schlicht Blitzlicht ein, aber der Umgang damit ist nicht ganz leicht und die Anschaffungskosten sind hoch. Tatsächlich sind aber auch ansehnliche Fotos unter Dauerlicht möglich. Wir haben ein Kit von Neewer verwendet, das drei große LED-Panels und drei Stative enthält und dennoch weniger kostet als ein großer Canon-Systemblitz (Neewer 3er-Set CN-576, samt Koffer um die 400 EUR).
Diese Leuchten sind relativ groß und liefern zumindest auf kurze Distanz weiches Licht, aber es geht noch weicher. Mit einer Leuchtkastenfolie davor wirkt das Licht viel schmeichelnder und wirkt wie von einer großen Softbox (Bezugsquelle der Folie: www.modulor.de).
Wer für die LED-Leuchten noch ein paar Euro zusätzlich in die Hand nimmt, kann diese mit Sony Kamera-Akkus bestücken (NP-F970) und dann kabellos betreiben. Damit ist dann das Set tatsächlich in fünf Minuten aufgebaut.
Das einfache Setup besteht aus drei Neewer-LED-Panelleuchten und einem großen Bogen Translumfolie (Leuchtkastenfolie).
Und wer es perfekt machen möchte, der legt sich noch einen Reflektor bereit, um eventuell von der Kameraseite aus ein wenig aufzuhellen. Wir haben uns sogar das gespart, und dafür dann im Raw-Konverter die Tiefen kräftig angehoben.
Die Kamera
Als Kamera kam eine Vollformatkamera 5D Mark III mit dem EF 50 f/1.2 zum Einsatz. Eine Crop-Kamera mit einem preiswerteren 50 f/1.8 würde genauso gut funktionieren, nur etwas mehr Schärfentiefe liefern. Eine gute Wahl wäre auch ein 50er-Makroobjektiv.
Das Photoshopping
Die Bildbearbeitung bleibt überschaubar und lässt sich im Raw-Konverter oder in Lightroom flott erledigen. Wir haben hauptsächlich das Foto etwas wärmer gestaltet und die Tiefen angehoben. In den Screenshots seht Ihr die Einstellungen.
In Adobe Camera Raw oder Lightroom steht nun eine dezente Veränderung der Kontraste und der Farbtemperatur an. Auch sollte man aufgrund des fehlenden Aufhellreflektors die Tiefen anheben.
Falls Ihr das vegane Nudelgericht einmal nachkochen möchtet, hier das Rezept, für zwei Personen:
Das Rezept
(für zwei Personen)
- 250g Spaghetti
- zwei bis drei Handvoll Austernpilze
- Olivenöl
- Glas trockenen Weißwein
- Chili
- Knobi, ein bis zwei Zehen
- rote Zwiebel
- fertige Röstzwiebeln
Pilze kleinzupfen, mit Zwiebelstückchen und Knoblauch und Chili in Olivenöl langsam anbraten, bis die Pilze schön Farbe annehmen. Ein paar schöne Exemplare zum Dekorieren zur Seite stellen, mit Weißwein ablöschen. Parallel Nudeln in stark gesalzenem Wasser kochen, dann die Nudeln mit einer Nudelzange tropfnass in die heiße Pfanne geben und kräftig schwenken, dabei Hitze nochmal hochdrehen. Zwei bis drei EL fertige Röstzwiebeln unterheben. Auf zwei Teller geben, mit Röstzwiebeln und den ausgesuchten Pilzen dekorieren.
~ Guten Appetit! :-)
Gleiche Lichtquellen, ganz anders eingesetzt
Und weil es so Spaß macht, mit den LED-Leuchten zu arbeiten, kommen hier noch zwei Fotos vom Dessert. Hier stehen fürs erste Foto die Schüsselchen ganz einfach direkt auf den LED-Panels und werden von unten durchstrahlt. Für das zweite Close-up-Foto haben wir ein Panel als Untergrund verwendet und ein zweites als Seitenlicht aufrecht daneben positioniert.
Schneller kann man wohl ein knalliges Foto im Durchlicht kaum realisieren – die Bilder sind auf jeden Fall im Kasten, bevor das Fruchteis beginnt, zu tauen! :-)
Fruchtige Eiswürfel im Durchlicht – dank den LED-Panels kein Problem!
Canon EOS 5DMk III mit EF 50 f/2.5 Compact Macro auf f/2,8, ISO 100 | 1/500 Sekunde | Av-Modus | Raw-Format | Weißabgleich auf Auto.
Die ersten beiden Blogbeiträge könnt Ihr hier noch einmal nachlesen:
Teil 1 Foodfotos für Blogger. Teil 1 - Fensterlicht.
Teil 2 Foodfotos für Blogger - Fenster und Reflektor
Alle hier gezeigten Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Autors.
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