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Foodfotos für Blogger Teil 2 - Fenster und Reflektor

 Foodfotografie für Blogger  
Passend zu den sommerlichen Temperaturen gibt es heute selbstgemachtes Eis am Stiel. Mit ein paar Tricks sind die Fotos so rasch aufgenommen, dass das Eis noch nicht geschmolzen ist, wenn es auf den Tisch kommt.

Canon EOS 5DMk II mit EF 50 f/1.2 links auf f/2,0 / rechts auf f/2,5 | ISO 200 | 1/800 Sekunde | Av-Modus | Raw-Format.

Leckere Gerichte im schönen Licht, ganz ohne Aufwand

Im ersten Teil dieser kleinen Serie haben wir ein Gericht ganz schlicht am Fenster im Gegenlicht aufgenommen, und das ist auch eine Technik, die oft zum Erfolg führt. Manchmal aber wünscht man sich ein bisschen mehr Aufhellung von der anderen Seite. Dann kommt ein Reflektor ins Spiel.

Das Licht

Das Licht ist diffuses Tageslicht von einer Balkontür. Gegenüber kommt ein handgehaltener Reflektor zum Einsatz, um das Eis in der Schüssel und das Eis-am-Stiel kräftig aufzuhellen.

Foodfotografie am Fenster mit ReflektorFoodfotografie am Fenster mit Reflektor

 

Das einfache Setup besteht aus einer Balkontür oder einem Fenster. Hier muss man nur darauf achten, dass kein direktes Sonnenlicht auf das Motiv fällt.

Mit dem Reflektor sollte man möglichst nah ran ans Motiv. Die Raumbeleuchtung würde ich dabei ausschalten, denn Mischlicht würde eher stören. Eventuell sieht man sonst auch noch die Reflexionen der Glühwendel- oder Halogenlampen als unschöne gelbe Punkte im Foto.

Die Kamera

Jede Kamera taugt, aber das Spiel mit der Unschärfe gelingt naturgemäß besser mit den dickeren Boliden mit den größeren Sensoren. Passende Objektive finden sich im gefühlten Brennweitenbereich 50 bis 100 mm. Fürs Aufhängerfoto haben wir eine Vollformatkamera mit einem 50 f/1.2 verwendet, aber da man für solche Aufnahmen auf derart kurzer Distanz sowieso wohl etwas abblenden muss, könnte man hier auch ohne Einbußen ein 50 f/1.8 verwenden.

Das Photoshopping

Die Bildbearbeitung ist dieses Mal etwas aufwändiger als beim ersten Teil der Workshop-Reihe, aber der Zeitbedarf hält sich dennoch in Grenzen. Das Licht schaut gut aus, nur die Farbgebung ist bei den Bildern direkt aus der Kamera nicht stimmig. Das lässt sich leicht lösen, wenn man sich kurz Gedanken macht, wie denn eine bessere Farbkombination aussehen würde. Wünschenswert wäre zum Beispiel der stets zuverlässig funktionierende Komplementärkontrast:

Wenn man das Grasgrün im Hintergrund etwas in Richtung Blaugrün verschiebt, dann unterscheidet es sich vom Orange der Eise um genau 180 Grad im Farbwert (englisch „Hue“; in Photoshops Farbwähler-Dialog ist das von „Hue-Saturation-Value“ der „H“-Wert). Man muss dann nur noch das Orange ein wenig verstärken und erhält einen perfekten Komplementärkontrast.

Photoshop Nachbearbeitung

In Photoshop steht nun eine doppelte Raw-Entwicklung an. Das klingt aufwändig, ist aber rasch erledigt.

Von links nach rechts:

1. Ausgangsbild

2. Erste Raw-Entwicklung: Hintergrund kühler

3. Zweite Raw-Entwickung (bereits ausmaskiert): Eis wärmer, gesättigter, heller

4. Zusammenfassung und Feinschliff

In Photoshop lassen sich die zwei Schritte am besten mit einer doppelten Raw-Entwicklung durchführen, einmal für die Eis am Stiel, einmal für den Rest. Die zwei entstehenden Ebenen kombiniert man dann mittels einer Maske. Im Screenshot seht Ihr die entstandenen Ebenen und die Kombination im Stapel.

Viel Spaß beim Nachmachen und Eis essen.

Teil 1 Foodfotografie für Blogger könnt Ihr hier noch einmal nachlesen: Foodfotos für Blogger. Teil 1 - Fensterlicht.

Und meinen Blogbeitrag zur doppelten RAW-Entwicklung findet Ihr hier.

Alle hier gezeigten Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Schaut Euch doch auch diese Filme zur Food- und Stilllife-Fotografie an:

Gemüse fotografieren

Stilllife in Bewegung, Objektfotografie

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Stilllifefotografie Lichtsetzung

Foodfotografie Reportage

Foodfotografie 2: Arrangieren

 

 

 

28. Juli 2016 - 15:57

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