Schwarz-Weiß-Aktfotografie – 10 unkomplizierte Tipps
Bild: Andreas Jorns für die FotoTV.-Serie "Natürliche Aktfotografie"
Herzlich willkommen im Aktfotografie-Kanal von FotoTV.! Ich bin Marc Ludwig und gemeinsam mit meinem Team habe ich in den letzten 14 Jahren über 3500 Video-Tutorials, Interviews und Fotokurse für unsere Videoplattform FotoTV. erstellt.
Aktfotos zu kreieren ist gar nicht so einfach, denn nicht jeder Fotograf oder jede Fotografin weiß es, Aktmodelle ansprechend vor der Kamera darzustellen. Vorallem Schwarz-Weiß-Fotografie bietet sich immer an, wenn es um Formen und Kontraste geht, daher ist die Aktfotografie in schwarz-weiß auch so interessant und gefragt. Wir haben euch eine Reihe von Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen eure Aktfotos in schwarz-weiß besonders gut zur Geltung kommen und ihr so tolle Bildergebnisse erzielt.
Hinweis: Die Tipps sind mit den jeweiligen FotoTV.-Filmen verlinkt, aus denen sie stammen. So habt ihr die Möglichkeit, euch noch ausführlicher und detaillierter mit der Thematik auseinanderzusetzen. Zu jedem Film könnt ihr euch eine kostenlose Preview anschauen. Wenn ihr die Filme komplett anschauen wollt, findet ihr weiter unten eine Möglichkeit, fünf Filme zum Thema “Aktfotografie” freizuschalten, ohne dafür zahlendes FotoTV.-Vollmitglied zu werden. Mehr Informationen über FotoTV. und was euch bei uns erwartet, findet ihr hier.
1. So stimmt bei der Aktfotografie die Chemie!
Ihr seht es auf dem Foto sofort, ob euer Model sich entspannt und wohlgefühlt hat. Die Haltung, der Gesichtsausdruck - überall könnt ihr erkennen, wie gut sich die Menschen vor der Kamera in ihrer Haut gefühlt haben. In der Schwarz-Weiß-Aktfotografie, wo vielleicht noch Hemmungen abgebaut werden müssen, ist es genau so wichtig, dem Model ein gutes Gefühl zu geben, wie sich als Fotograf oder Fotografin um die fotografischen Aspekte zu kümmern. Das beginnt bereits in der Vorbesprechung. Klärt mit euren Models schon im Vorfeld, was ihr plant und welche Art von Aktfotos in schwarz-weiß ihr machen wollt. Dann kann jeder sich darauf einstellen und es kommt zu keinen Diskussionen während des Shootings.
Vor Ort baut ihr eine relaxte Atmosphäre am einfachsten auf, wenn ihr die ganze Zeit mit dem Model sprecht. Dazu eignet sich jedes unverfängliche Thema, vom Urlaub über Essen bis zu Filmen oder Musik. Fragt die Models, was sie gern tun, wofür sie besonders schwärmen. Dieses Thema könnt ihr dann auch während des Shootings immer wieder nutzen, um schnell ein Strahlen ins Gesicht des Models zu zaubern.
In der Schwarz-Weiß-Aktfotografie solltet ihr eine längere Aufwärmphase einplanen als bei Portraitaufnahmen, plant also eine Tasse Kaffee ein, ehe ihr die Kamera überhaupt in die Hand nehmt. Für die zusätzliche Zeit werden ihr mit besseren Bildern belohnt: Zum einen brauchen eure Models genug Zeit, um sich umzuziehen – kalkuliert mindestens 30 Minuten im Bademantel ein, damit Abdrücke der vorher getragenen Kleidung auf der Haut verschwinden können. Zum anderen könnt ihr beim Plaudern für die Lockerheit sorgen, die ihr dann beim Fotografieren braucht. Apropos Umziehen: Wenn ihr keinen separaten Raum dazu habt, dreht euch wenigstens um, während eure Models sich umkleiden. Auch wenn es sich um ein Aktshooting handelt, lasst euren Models genug Privatsphäre.
Achtet darauf, auch weiterzureden, während ihr eure Technik bedient. Gerade hier kann es passieren, dass die Models merken, dass es „ernst wird“ und sich verspannen. Gebt den Menschen also wenig Gelegenheiten, über sich nachzudenken. Eine wichtige Rolle bei der Schwarz-Weiß-Aktfotografie spielt auch der Raum zwischen Aktmodell und Fotograf. Pascal Baetens macht in unserem FotoTV.-Film zum Thema "Nähe und Distanz in der Aktfotografie" deutlich, wie sehr der Abstand der Akteure zueinander bei Aktfotos in der Schwarz-Weiß-Fotografie die Wirkung der Bilder beeinflusst. Außerdem bekommt ihr von dem sympathischen Fotografen weitere Tipps zur Kommunikation mit dem Model.
2. Macht Akte in der Schwarz-Weiß-Fotografie zum Portrait
Bei der Aktfotografie in schwarz-weiß bewegt ihr euch sehr dicht an der Portraitfotografie. Nutzt am Anfang natürliche, nicht-sexualisierte Posen und lenkt den Blick auf das Gesicht des Models. Das gelingt am besten durch den Einsatz von Licht, und wir beginnen mit großem, weichem Licht. Für den Einstieg in die Schwarz-Weiß-Aktfotografie braucht ihr nichts weiter als ein Fenster. Dabei seid ihr von der Sonne abhängig: Strahlt sie direkt ins Zimmer, könnt ihr mit harten Schatten und einer deutlichen Formung des Körpers spielen. Bei indirektem Sonnenlicht habt ihr gleichsam eine große Softbox. Vielleicht habt ihr sogar das Glück eines Fensters nach Norden. Lasst das Fenster gerne vorher einige Zeit ungeputzt, dann werdet ihr mit noch weicherem Licht belohnt.
Andreas Jorns fotografiert Aktbilder am Fenster, um die Natürlichkeit des Models zu unterstreichen. Sein Trick: Lasst das Model eine langsame Drehung ausführen, damit es keine Posen einnimmt, sondern sich natürlich bewegt. Ihr behaltet einfach den Blick auf dem Model und löst im richtigen Moment aus.
Diesen und weitere Tipps, wie ihr ein Aktfoto in schwarz-weiß ganz natürlich wirken lasst, gibt Andreas Jorns in unserem FotoTV.-Film zum Thema "Natürliche Aktfotografie ohne Aktposen".
Die Vor- und Nachteile von natürlichem Licht in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie:
Natürliches Licht hat Vor- und Nachteile. Wenn das Licht gleichmäßig bleibt, könnt ihr gut arbeiten. Es gibt aber auch diese Tage, an denen die Wolken schnell vorbeiziehen: Da schwankt die Lichtsituation durchaus gewaltig. Andererseits könnt ihr in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie von den sich ändernden Helligkeiten und Schattenwürfen profitieren, mit den Veränderungen spielen und neue Anmutungen schaffen. Hier lohnt es sich, flexibel zu bleiben und mit dem Licht zu gehen. Für so viele unterschiedliche Lichtstimmungen müsstet ihr bei künstlichem Licht etliche Umbauten in Kauf nehmen. Und da sind wir schon beim großen Vorteil von Fensterlicht: Ihr könnt euch ganz auf euer Model konzentrieren. Jeder Umbau im Lichtset ist eine Unterbrechung. Mal eine Pause ist ganz erfreulich, aber wenn man sich einmal eingegroovt hat, will man nicht jedes Mal zum Blitz laufen müssen, wenn das Model für eure Aktfotos in schwarz-weiß die Pose verändert hat. Abgesehen davon kann die viele Technik für unerfahrene Models recht irritierend sein.
3. Hilfsmittel für die Aktfotografie in schwarz-weiß
Die Schwarz-Weiß-Aktfotografie lebt von den Kontrasten, den hellen und dunklen Bereichen im Bild und gut gesetztem Licht. Dabei könnt ihr mit sehr simplen Hilfsmitteln arbeiten.
Wenn euer Model liegt, könnt ihr mit der Bettwäsche gestalten. Stellt euch eine Gegenlichtsituation vor: Weiße Laken reflektieren das Licht und dienen euch als Aufheller, damit beispielsweise das Gesicht etwas mehr Zeichnung bekommt. Dunkle Decken, vielleicht sogar aus Samt, schlucken wiederum das Licht und sorgen dafür, dass Bereiche, die euer Model mit dem Körper abschattet, auch wirklich dunkel bleiben und die Aufmerksamkeit auf die Silhouette gelenkt wird.
Aufregende Körperlandschaften gestaltet ihr mit einem schmalen Lichtstreifen:
Vorhänge am Fenster erlauben euch in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie, die einfallende Lichtmenge zu steuern und so beispielsweise ein Striplight zu imitieren. Mit einem engen Lichteinfall könnt ihr wunderbar Konturen herausarbeiten. Wenn ihr die Vorhänge zuzieht, habt ihr ein schmales senkrechtes Lichtband: Da bietet es sich an, dass euer Model steht oder sitzt. Bei liegenden Aktfotos in Schwarz-Weiß könnt ihr einfach ein dunkles Tuch quer spannen. Oder ihr habt das Glück eines Rollos am Fenster, mit dem ihr den Lichtspalt sehr genau einstellen könnt. Alexander Edel zeigt euch, wie simpel dieses Lichtsetting in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie ist und wie großartig die Wirkung ausfällt. Einfach auf den Link klicken!
Weiches Licht für das schmeichelhafte Aktfoto in schwarz-weiß:
Für sehr weiches Licht könnt ihr weiße Bettlaken als riesige Reflektoren einsetzen, wenn euch keine weißen Wände zur Verfügung stehen. Sofern ihr bereits mit Blitz (und Softbox) arbeitet, hat Dan Hostettler einen weiteren Tipp für euch, um die Softbox zu vergrößern: Nehmt einen besser noch zwei preiswerte weiße Duschvorhänge, die ihr mithilfe einer Wäscheleine vor eure Lichtquelle spannt. Dadurch wird die Fläche des Lichts für eure Schwarz-Weiß-Aktfotografie noch größer und weicher. Wenn ihr dabei mit dem Licht im Rücken arbeitet, werden eure Bilder sehr gleichmäßig ausgeleuchtet und weisen so gut wie keine Schatten mehr auf. Für ein wenig mehr Tiefe positioniert ihr euch mit der Kamera etwas seitlich. Ein etwa 45-Grad-Winkel liefert euch einen guten Standort, um mit weichen Schatten euer Modell optimal zu modellieren. Im Film gibt Dan neben den Tipps zu cremigem Licht für eure Aktfotos in Schwarz-Weiß noch ein paar Hinweise zu weichen Posten und den optimalen Kameraeinstellungen.
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4. Warum Schwarz-Weiß-Fotografie in High- und Low-Key?
Bild: Martin Krolop für FotoTV.-Filme zum Thema Low-Key (links) und High-Key (rechts) Lichtsets.
High-Key und Low-Key-Aufnahmen ziehen die Aufmerksamkeit auf sich, sind immer etwas Besonderes, gut Geplantes. Entsprechend wertig sind die Ergebnisse. Wenn ihr also auf besonders elegante Aktfotos in schwarz-weiß abzielt, solltet ihr den sehr hellen oder ganz dunklen Look ausprobieren.
Dramatik pur in Low-Key-Aktbildern:
Low-Key ist, das kann man am Namen bereits erkennen, das Gegenstück zu High-Key. Also dunkle Farben im gesamten Bild: dunkle Haut, dunkle Haare, dunkle Dessous, dunkles Interieur, wenig, aber gut gesetztes Licht. Ihr ahnt schon, was der Sensor dann macht: Er will die Helligkeit hochziehen, um den mittleren Helligkeitswert zu erhalten. Ihr unterbelichtet nun das Bild, um wieder zu einer korrekten Belichtung zu kommen. Low-Key ist in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie ein absoluter Klassiker, um Körperkonturen zu akzentuieren und subtile Erotik zu vermitteln. Achtet bei Körperlandschaften immer auch auf Posen, die der Tiefenwirkung zuarbeiten: Leicht schräge Haltungen und zum Bersten gespannte Muskeln sind Schwerstarbeit für eure Models, aber jeder Mühe wert. Bei Low-Key-Aufnahmen müsst ihr auf die Position eurer Lichtquelle achten: Idealerweise rückt ihr mit eurem Model ein Stück vom Hintergrund ab, um das Licht nicht versehentlich auch auf den Hintergrund zu lenken. Wenn ihr eine Softbox oder ein Striplight verwendet, nutzt möglichst den Wabeneinsatz für eure Schwarz-Weiß-Aktfotografie, um eine zu breite Streuung des Lichts zu vermeiden. Im Video führt Martin Krolop vor, wie eine ideale Lichtposition für Low-Key-Aktfotos in Schwarz-Weiß aussieht und wie gut sehr dunkles Low-Key wirkt.
Zarte Schwarz-Weiß-Aktbilder in High-Key fotografieren:
High-Key-Aufnahmen erkennt ihr an insgesamt sehr hellen Farbtönen im Foto, das dann auch gezielt überbelichtet wird. Diese Überbelichtung bedeutet allerdings nicht „zu hell“, sondern „genau passend“: Euer Sensor misst stets die mittlere Belichtung und geht dabei von hellen und dunklen Elementen im Foto aus. Wenn der Sensor nur helle Bereiche vorfindet, steuert er automatisch gegen, um einen mittleren Helligkeitswert zu erreichen und würde damit unterbelichten. Mit einer gezielten Überbelichtung trickst ihr den Sensor für eure Schwarz-Weiß-Aktfotografie also aus und erhaltet ein richtig belichtetes Bild. Wenn ihr längere Belichtungszeiten braucht, verwendet ein Stativ (was in vielen Fällen eine gute Idee ist) und nutzt kleine Bewegungsunschärfen beispielsweise der Hand als bewusstes Stilmitteln. Ihr könnt mit der ISO ruhig etwas höher gehen, damit ihr nicht völlig offenblendig arbeiten müsst. High-Key-Aktfotos in Schwarz-Weiß haben etwas sehr Zartes und Mädchenhaftes. Ein großes Plus der gezielten Überbelichtung besteht darin, dass Hautunebenheiten einfach überstrahlt werden und eure Models auch schon vor der Retusche zauberhaft aussehen. In seinem Teil des Kurs zu Lichtsets in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie verdeutlicht Martin Krolop, wie er mit einer großen Lichtwand im Hintergrund keine Silhouette fotografiert, sondern das Model vom Licht eingehüllt wird. Seine Aktfotos in Schwarz-Weiß sind so effektvoll wie leicht nachzumachen, auch wenn sich darüber diskutieren lässt, ob die Ergebnisse noch reines High-Key darstellen.
Ob High-Key oder Low-Key, beide Techniken sind prädestiniert für die Aktfotografie. Die Schwarz-Weiß-Fotografie kann Wirkung immer dann entfalten, wenn es um Formen geht. Sowohl im Hellen als auch im Dunklen sind die Kontraste fein abgestimmt und das Augenmerk wird auf die Formen eurer Aktfotos in Schwarz-Weiß gelenkt.
5. Mit Posen zum Schwarz-Weiß-Fotografie-Künstler!
Die Füße sind der Ausgangspunkt jeder Pose in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie, egal ob ihr einen stehenden, sitzenden oder liegenden Akt fotografieren wollt. Von den Füßen aus baut sich alles Weitere auf. Auch wenn die Füße auf dem Foto gar nicht zu sehen sind, wirkt sich die Pose der Füße auf die gesamte Körperhaltung aus. Pascal Beatens erklärt im Film, wie euer Model in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie durch die Fußstellung automatisch schüchtern oder selbstsicher wirkt.
Bei allen Varianten, die man dabei durchspielen kann, angefangen beim Abstand der Füße zueinander über die Position relativ zum Betrachter bis zur Verlagerung des Gewichts von einem auf das andere Bein: Pascal Baetens empfiehlt im dazugehörigen FotoTV.-Film, dass bei Aktfotos in schwarz-weiß die Füße bei Frauen stets gestreckt sein sollten. Dadurch überträgt sich die Spannung sofort auf den gesamten Körper, und die Gestalt sieht wesentlich anmutiger aus. Aus diesem Grund wird auch in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie gerne mit High Heels gearbeitet: Beine und Füße ergeben so stets eine schöne Linie.
6. Schwarz-Weiß-Fotografie-Tipps für die Hände
Schon in der Portraitfotografie stellt sich die Frage: „Wohin mit den Händen?“ Doch da hat man im Zweifelsfall noch Jacken- oder Hosentaschen, um die Hände verschwinden zu lassen. Hände sind bei vielen Aktfotos in schwarz-weiß eine Schwachstelle, arbeiten unbewusst gegen die Stimmung des Bildes. Pascal Baetens hat den Händen in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie einen eigenen Film gewidmet. Seine erste Regel lautet, dass Männer ihre Hände frontal zeigen können, also mit Handrücken oder Handfläche zur Kamera, Frauenhände hingegen von einer Perspektive im Profil profitieren.
Was die Spannung der Hände betrifft, so sollte sie mit der Bildstimmung korrespondieren: Gespannte Muskeln in den Händen passen zu energetischen Stimmungen, entspannte Hände korrespondieren mit relaxten Situationen. Wenn man die Hände gut einsetzt, treffen sie sie stärkste Bildaussage. Model Khiara demonstriert die ganze Bandbreite an Posen für die Hände und verdeutlicht damit, wie wichtig es in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie ist, auf die Hände zu achten.
7. Aktfotos in Schwarz-Weiß mit gezielter Unschärfe!
Bild: Martin Krolop für den FotoTV.-Film "Aktfotografie in Bewegung"
Unschärfen in Fotos sind nichts Neues, aber in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie definitiv ein Stilmittel, mit dem ihr arbeiten solltet. Dabei habt ihr drei Varianten zur Auswahl:
1. Ihr könnt mit offener Blende fotografieren und die Schärfentiefe reduzieren. Dadurch lenkt ihr den Blick bewusst auf die Fokusebene und lasst Teile des Bildes in der Unschärfe untergehen. Damit führt ihr das Auge des Betrachters und trefft mutige Gestaltungsentscheidungen für eure Aktfotos in Schwarz-Weiß.
2. Eine gänzlich andere Wirkung erzielt ihr, wenn ihr das ganze Aktfoto in Schwarz-Weiß unscharf haltet – ob durch eine gezielte Fokusunschärfe oder eine Kamerabewegung während der Belichtung. Indem ihr nur eine „verschwommene“ Erinnerung an einen Akt auslöst, lasst ihr dem Betrachter Interpretationsspielraum. Der Effekt kann sehr subtil sein oder bis hin zu einem abstrakten Akt gehen.
3. Die dritte Variante findet sich in Bewegungsunschärfen. Lasst euer Model einen Schuh vom Fuß kicken und erzählt damit eine Geschichte. Lasst die Haare fliegen oder die Hände sprechen. Schneller kommt ihr nicht von einer statischen Pose zu einem Statement. Bringt ruhig mehr Dynamik in eure Schwarz-Weiß-Aktfotografie! Martin Krolop zeigt im Beitrag zur »Aktfotografie in Bewegung«, wie er mit 1/25 Sekunde Belichtungszeit seinen Aktfotos in schwarz-weiß Leben einhaucht. Ein Vorteil für die Einsteiger unter euch: Die Ergebnisse sind stets ein bisschen zufällig und damit unterscheidet ihr euch bei Aktbildern mit Bewegungsunschärfen nicht von geübten Fotografinnen und Fotografen.
Mehr zu diesem Thema findet ihr in unserem FotoTV.-Film zum Thema "Aktfotografie in Bewegung". Schaut mal rein!
8. Wie Akte in der Schwarz-Weiß-Fotografie Wirkung zeigen!
Schwarz-Weiß-Aktbilder könnt ihr mit konsequent eingesetzten Requisiten aufwerten. Star-Fotografin Tina Trumpp besucht regelmäßig den Theaterfundus, um sich interessanten Schmuck oder extravagante Kleidung für ihre Akt-Shootings zu leihen. Im Film zeigt sie anhand ihrer Arbeiten, wie sehr die Requisiten die Stimmung ihrer Aktfotos in schwarz-weiß prägen. Auch in den Arbeiten von Marc Lagrange findet ihr immer wieder ungewöhnliche Stücke wie Masken, Ketten oder Kopfbedeckungen.
Spielt mit diesen Accessoires und inszeniert eure Models. Die Schwarz-Weiß-Aktfotografie lebt von Tiefgründigkeit, dem eher Subtilen, nicht so sehr von plakativer Erotik. Mit den entsprechenden Requisiten ist es einfacher, das Model zu inszenieren und in Bühnenbildern zu denken. Nutzt die Chance, die Fantasie jenseits der Nacktheit anzuregen. Ihr werdet dafür mit in jeder Hinsicht aufregenderen Aktfotos belohnt.
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9. Das DDR Aktfoto als Vorbild für Shootings in der Natur
Wenn ihr einen Kontrast haben wollt zu perfekt geschminkten Models im Studio oder Schlafzimmer, geht raus! In der Natur stehen euch „Requisiten“ im Überfluss zur Verfügung. Ob es ein Baumstamm ist, Dünen, Gräser, Blumen, ein Schiffswrack oder ein Leuchtturm – im Zusammenspiel mit der Landschaft gelangt ihr mühelos zu interessanten Posen, weil sie sich einfach ergeben: auf einem Baumstamm liegend, an einer Blume riechend, auf den Leuchtturm zulaufend. Auch hier profitiert eure Schwarz-Weiß-Aktfotografie wieder von den Strukturen und Gegensätzen von Haut und Sand oder Baumrinde.
Für Fotografen war in der DDR das Aktfoto das beste Genre, um sich nicht politisch vereinnahmen zu lassen und den typisch sozialistischen Bildstil meiden zu können. Klaus Ender, einer der renommiertesten Aktfotografen seiner Zeit, profitierte von der ausgeprägten Freikörperkultur. An den FKK-Stränden zeigte er seine Arbeiten und fand schnell Models, die sich für seine Mappe fotografieren ließen. Seine Aktfotos in Farbe, aber vor allem seine Schwarz-Weiß-Aktfotografie hat sich fast immer am Strand abgespielt. Er inszeniert seine Models im Einklang mit der Natur, und er legt Wert darauf, den Menschen in seiner natürlichen Schönheit zu fotografieren. Im Film gibt er weitere Anregungen für die Schwarz-Weiß-Aktfotografie im Freien.
Ein zusätzlicher Film-Tipp: Matthias Leupold, aufgewachsen in der DDR, hat Aktfotos inszeniert. Während in den meisten Fällen (wie bei Klaus Ender) die Location, die Möbel, die Landschaft zu den Posen inspirieren, plant er seine Fotos und kreiert Settings – Bühnen für seine Aktfotos in schwarz-weiß. In dem mitreißenden Interview zeigt er seine Arbeiten und erklärt seinen künstlerischen Ansatz in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie.
10. Kurze Brennweiten für Aktfotografie auf Instagram
Wenn eure Aktfotos in schwarz-weiß auffallen und auch zwischen vielen Bildern wie auf Instagram hervorstechen sollen, braucht ihr richtige Hingucker. Natürlich habt ihr bei der Schwarz-Weiß-Aktfotografie normale bis leichte Telebrennweiten im Kopf, also die Objektive, die ihr für die Schwarz-Weiß-Fotografie im Portrait einsetzt. Damit liegt ihr auch genau richtig. Trotzdem geht dieser Tipp hier in die andere Richtung: Mit sehr kurzen Brennweiten, durchaus unter 20 mm, könnt ihr eine sagenhafte Tiefenwirkung erzeugen und einzelne Körperteile dramatisch in den Vordergrund spielen – und das sogar im wörtlichen Sinn.
Ihr wisst, dass im Weitwinkelbereich Objekte im Vordergrund größer wirken als in Wirklichkeit, während Objekte im Mittel- und Hintergrund in Relation wesentlich kleiner wirken. Gerade in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie, die ihre Stärke bei markanten Formen und Kontrasten (in diesem Fall einem Kontrast von groß und klein) ausspielt, könnt ihr tolle Bildwirkungen erreichen, wenn ihr beispielsweise die Hände oder Füße eures Models sehr dicht an die Kamera bringt und damit im Vergleich zum restlichen Körper extrem überzeichnet.
Ihr erreicht damit eine fabelhafte Tiefenwirkung und lenkt den Blick auf Details. Vielleicht hat euer Model besonders schöne Hände oder trägt extravagante Schuhe. Positioniert diese vor dem Objektiv und macht sie zum Eyecatcher eurer Schwarz-Weiß-Aktfotografie. Ihr könnt so besonders subtil Dinge verbergen, ohne dass euer Bild einen schüchternen Eindruck vermittelt: Wenn euer Model nicht die Arme vor dem Körper verschränkt, sondern euch selbstbewusst die Hände entgegenstreckt, könnte ihr euch über ein starkes Aktfoto in schwarz-weiß freuen, das auch noch Instagram-kompatibel ist. Hierbei ist sind natürlich die Instagram-Richtlinien was Aktfotos angeht zu beachten! In unserem FotoTV.-Film geht Rüdiger Schestag noch einen Schritt weiter und zeigt euch, wie man mit Licht und Schatten ganz anders als erwartet mehr Tiefe in Aktfotos in schwarz-weiß bringen kann.
Fazit: Schwarz-Weiß-Fotografie-Tipps für das Aktshooting: Dramatische Effekte brauchen keinen großen Aufwand!
Aktaufnahmen flehen förmlich, in schwarz-weiß fotografiert zu werden, wenn ihr den Blick auf die Formen und Kontraste lenken wollt. Dazu könnt ihr sowohl mit großen Lichtflächen als auch mit sehr wenig, aber gezielt gesetztem Licht arbeiten.
Ich hoffe, ich konnte euch mit unseren “10 Tipps für interessante Schwarz-Weiß-Aktfotografie” einen Einblick in die Thematik verschaffen, vor allem aber euch Lust darauf machen, die Kamera in die Hand zu nehmen und loszulegen. Lasst euch von euren Models und der Location inspirieren, arbeitet mit dem Licht.
Ihr wollt noch mehr über das Thema Schwarz-Weiß-Aktfotografie oder Aktfotografie im Allgemeinen lernen und den nächsten Schritt in eurer Fotografie gehen? Kein Problem! Hier auf FotoTV. findet ihr unzählige Filme zu genau diesem Thema. Außerdem erwarten euch auch spannende Filme zu weiteren Facetten der Fotografie. Mehr Informationen zu FotoTV. findet ihr hier!
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Was ist Schwarz-Weiß-Aktfotografie?
Von vielen als „Königsklasse“ bezeichnet, ist die Aktfotografie eines der klassischen Genres der Fotografie, bei der der menschliche Körper künstlerisch dargestellt wird. Es gibt daher auch einen Unterschied zwischen Aktfotografie und erotischer Fotografie, wobei viele Bilder beides sein können. Zu Anfang war jede Fotografie (und auch Film und Fernsehen) in Schwarz-Weiß, weshalb wir die unbunte Fotografie nach wie vor als edel und auf das Wesentliche reduziert wahrnehmen.
Wie erlerne ich die Schwarz-Weiß-Aktfotografie am besten?
Mit den Video-Tutorials auf dem Aktfotografie-Kanal von FotoTV. meistert ihr die Schwarz-Weiß-Aktfotografie im Handumdrehen. Mit über 3500 Filmen ist FotoTV. der ideale Begleiter für alle, die mehr aus ihren Aktfotos in schwarz-weiß herausholen wollen – oder die ersten Gehversuche in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie planen. Natürlich lernt ihr bei FotoTV. auch alles über weitere Fotogenres, bekommt das volle Programm zur Bildbearbeitung und könnt euch über die wichtigsten Vertreter der Fotokunst informieren. Mehr Informationen dazu findet ihr auf: www.fototv.de/start/.
Wo finde ich Models für Aktfotos in schwarz-weiß?
Es gibt Datenbanken sowohl für professionelle Models als auch für Hobbymodels, für die Schwarz-Weiß-Aktfotografie. Unter dem Stichwort „TfP“ (Time for Prints) findet ihr Menschen, die ihre Zeit (Time) gegen die fertigen Bilder (Prints, die heute aber nicht mehr gedruckt sein müssen, sondern natürlich auch als Dateien geliefert werden können) tauschen. Davon profitieren beide: Ihr müsst kein Geld für ein Model bezahlen, dafür bekommt das Model gute Fotos von sich, ebenfalls ohne dafür bezahlen zu müssen.
Brauche ich in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie einen Vertrag mit meinem Model?
Wenn ihr eure Partnerin oder euren Partner fotografiert, könnt ihr womöglich darauf verzichten. Sobald ihr die Aktfotos in Schwarz-Weiß veröffentlichen wollt oder fremde Models engagiert, solltet ihr einen Vertrag machen. Darin regelt ihr die Vergütung des Models (auch dann, wenn ihr nur in Fotos zahlt, also TfP) und die Veröffentlichungsrechte. Bei der Aktfotografie könnt ihr das Alter der Models dokumentieren und die Art der Bilder vorab regeln, um von Beginn an vertrauensvoll arbeiten zu können.
Welche Kamera braucht man für die Schwarz-Weiß-Aktfotografie?
Am flexibelsten seid ihr natürlich bei einer Kamera mit Wechselobjektiven und einem größeren Sensor, damit ihr auch bei schwachem Licht gute Resultate erzielt und mit selektiver Schärfe arbeiten könnt. Aktfotograf Dan Hostettler hat im Film "Das kleine Besteck des Aktfotografen" einmal alles für euch aufgelistet, was er für Akt-Schwarz-Weiß-Fotografie den Menschen an Equipment empfiehlt.
Was sind die besten Objektive für die Aktfotografie in schwarz-weiß?
Objektive für die Aktfotografie sind – wie bei der Portraitfotografie – in den meisten Fällen im moderaten Weitwinkel- bis leichten Telebereich angesiedelt, aber auch mit sehr kurzen und sehr langen Brennweiten lassen sich einzigartige Bilder machen, wie wir das oben (Tipp 10) beschrieben haben. Der große Vorteil von Teleobjektiven in der Schwarz-Weiß-Aktfotografie besteht darin, dass ihr Abstand zu euren Models halten könnt.
Wie bearbeitet man Aktfotos in schwarz-weiß am besten?
In der Bildbearbeitung geht der Trend wieder deutlich in Richtung Natürlichkeit. Achtet darauf, wenn ihr die Haut bearbeitet, dass noch Zeichnung vorhanden bleibt und keine völlig glatten Flächen entstehen. Die Retusche sollte subtil bleiben, sodass das Model sich selbst noch erkennt. Was gute Fotografinnen und Fotografen von Smartphone-Filtern unterscheidet: Sie wissen, wann sie aufhören. In der Schwarz-Weiß-Aktfotografie hat sich Silver Efex aus der Nik Collection zur Bearbeitung durchgesetzt, das als Plug-in für etliche Bildbearbeitungsprogramme zu haben ist.
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