You are here

Outdoor-Aktshootings Teil 3: Nützliche Hilfsmittel für draußen

Nachdem ich mich in dieser kleinen Serie zum Thema "Outdoor Aktfotografie" in Teil 1 mit dem Suchen und Finden der passenden Location und in Teil 2 mit der Modellsuche befasst habe, geht es heute mit der Packliste für das Outdoor-Aktshooting weiter.

Aktfotografie On Location

Wir haben also eine Location und ein Modell und jetzt kann es eigentlich losgehen. Koffer ... oder besser Rucksack packen, Schuhe schnüren und auf „Auf geht’s!“.

Checkliste für Outdoor Aktshootings

Nur, was nehme ich mit, damit es weder meinem Model noch mir an irgendetwas mangelt? Da ich in der Regel eher parkplatzfern arbeite und auch gerne mal zwei, drei Tage mit einem Model in der Wildnis unterwegs bin, ist mein Rucksack naturgemäß ziemlich schwer. Und – zugegeben – meist brauchen wir nur einen Bruchteil von dem, was wir mitschleppen. Aber zumindest die folgende Ausrüstung macht in loser Reihenfolge neben dem eigentlichen Fotoequipment durchaus Sinn, ohne Garantie auf Vollständigkeit, geschweige denn Überflüssigkeit. Die Liste beruht auf Erfahrungswerten aus zig Shootings und beinhaltet auch all das, was wir schon gerne dabei gehabt hätten, aber nicht hatten:

Kann auch mal weiter sein - Der Weg zur Location

Kann auch mal weiter sein - Der Weg zur Location

Basiskrempel

  • Vertrag, in zweifacher Ausfertigung, Kugelschreiber.
  • Die Mobilfunknummer des Models! ... und ein Handy.
  • Regenschutz (nicht nur für die Kamera), Regenschirm.
  • Sonnenschutz (Kappe, Brille) und Sonnencreme
  • Insektenschutzmittel (unbedingt auch gegen Zecken – mein persönlicher Tipp: „Anti Brumm“).
  • Zeckenzange (resp. die neueren, besseren Zeckenkärtchen)
  • Taschenmesser (ein Schweizer Klappmesser ist praktisch für die meisten Lebenslagen, auch, um mal einen störenden Ast zu kappen, wenn es unbedingt sein muss).
  • Ein Stück Blumendraht zum fest machen von fast allem überall ... und für den Rest etwas Klebeband.
  • Sicherheitsnadel(n), um Tücher o.ä. zusammen zu halten.

Checkliste für Outdoor Aktshootings

  • Kleiner Müllsack (großer Gefrierbeutel, u.ä.) für Beautyzeug (Wattebausche, ...) und allen anderen Müll. Denn Abfälle (auch Zigarettenkippen) zurücklassen geht gar nicht.
  • Feuchte Reinigungstücher für Hände, Kamera und auch mal das Model
  • Kleines Erste-Hilfe-Set (Pflaster, Desinfektionsspray, ...)
  • Wasser (Getränke allgemein)
  • Snacks, ein Schokoriegel oder Kekse helfen schon mal über ein kleines Loch hinweg, Gummibärchen sind oft beliebt. Kaffee oder Tee in der Thermoskanne, wenn es nicht gerade Hochsommer ist. Je länger der Tag geplant ist, desto üppiger sollte die Verpflegung sein (oder ihr plant einen Stopp an einer Hütte, Gasthaus ein).
  • Sitzkissen (aus Schaumstoff oder Walkfilz) oder Isomatte, auch für die Knie des Fotografen oder das Model zum darauf liegen. Cool sind auch Bouldermatten.
  • Wanderkarte
  • Wechselwäsche ... aber wirklich nur, wenn es droht nass zu werden. Dreckige Knie oder Hosenboden stören doch eigentlich keinen.

Vielleicht an dieser Stelle noch ein Wort zur Kleidung: Je unempfindlicher gegen Schmutz, desto besser: „Nur ein schlechter Fotograf ist nach dem Shooting sauberer als das Model!“

Ich trage in der Regel Wanderhosen (mit Zip-Beinen, damit ich auch mal ins Wasser kann), darunter eine Badehose (um gegebenenfalls noch tiefer tauchen zu können), Wanderschuhe (für guten Stand, etwa auf Baumstämmen oder Felsen) und habe am See meist Outdoorsandalen (mit Profilsohle) dabei, um damit auch im See/Fluss sicher stehen zu können.

Oben gilt bei mir das Zwiebelprinzip, also mehrere dünne Schichten zum Entblättern oder wieder Überziehen. Je nach Temperatur z.B. T-Shirt, Hemd, Fleece-Pullover, Softshell, Hardshell, ... ihr merkt, ich komme vom Bergsteigen.

Etwas Warmes für das Model

Routinierte Models haben eigentlich immer alles dabei, was sie benötigen.

Trotzdem ...

Unbedingt vorher mitteilen, dass das Model „nicht in Flip-Flops“ kommen soll. Feste (!) Turnschuhe sind das Mindeste, selbst wenn Ihr nur im Spessart oder Odenwald unterwegs seid. Außerdem ist der Hinweis, keine eng anliegende Unterwäsche/Kleidung zu tragen (wegen unschöner Abdrücke) zwar bei routinierten Models überflüssig, kann aber auch nicht schaden.

Je nach Witterung und Location dem Model auch durchgeben, was sie an Kleidung mitbringen soll. Was für Fotografen gilt, gilt auch für Models. Je einfacher und älter die Klamotten, desto besser. Schön sein muss sie/er nur auf dem Bild, nicht auf dem Weg zur Location. Ältere Kleidung eignet sich auch gut zum Probeliegen, wenn es kälter ist.

Funktionale Kleidung für Fotograf und Modell

Funktionale Kleidung für Fotograf und Modell

Sofern das Model es nicht ohnehin dabei hat:

  • Handtücher und Badelatschen, wenn es ans Wasser geht. Die Badelatschen leisten auch gute Dienste, wenn Ihr im Wald oder Feld fotografiert. Es ist für viele Models kein schönes Gefühl, barfuß über Waldboden oder durch Wiesen zu gehen.
  • Warmer Pullover oder Fleece.
  • Wäscheklammern, Haarspange, ein Stück Schnur ... zum Haare wegbinden, in Form bringen, usw.
  • Puder, um Glanz im Gesicht wegnehmen
  • Baby-Öl oder leicht fettende Bodylotions für den feinen Glanz auf der Haut
  • Handspiegel
  • Eventuell ein Betttuch zum Umziehen.
  • Bademantel, zum Umziehen oder um sich „schnell mal was überzuwerfen“, sollten Passanten vorbei kommen.

Aktshootings in freier Natur

Equipment

Damit auch wirklich nichts vergessen wird bzw. was ganz nützlich sein kann.

  • Tuch zum Reinigen der Objektive
  • Aufgeladene (!) Ersatzakkus
  • Verschiedene Grau(verlaufs)filter
  • Genügend leere (!) Speicherkarten
  • Fernauslöser
  • Winkelsucher
  • Belichtungsmesser
  • Dreibein-Stativ
  • Reflektoren
  • Objektive der Wahl
  • Kamera nicht vergessen (und ob das passieren kann!)
  • ... und für mich unverzichtbar, ein SUN-Sniper für das bequeme „baumeln lassen“ der Kamera/s.

Ihr werdet natürlich davon nicht wirklich alles benötigen. Die Erfahrung lehrt, die richtige Grundausstattung mitzunehmen. Mit zunehmender Routine, wird der Rucksack immer leichter werden.

Outdoor Aktfotografie on Location

Noch ein gut gemeinter Rat zur Platzierung der Ausrüstung

Kameras und Ausrüstung nicht zu nah ans Ufer platzieren. Ihr wärt nicht die ersten, deren halbe Ausrüstung tauchen geht, weil sie zu nah am Wasser lag. Gerade Alpenflüsse können schnell mal an Volumen zu legen, je später der Tag wird. Schmelzwasser gibt es auch im Hochsommer.

Mir ist am Rhein einmal fast die Ausrüstung abgesoffen, weil wir partout nicht damit gerechnet hätten, dass der Fluss an einem strahlenden Augusttag innerhalb von zwei Stunden um mehrere Zentimeter ansteigen würde. Auch an Seen gibt es immer wieder Wellen, die urplötzlich ans Ufer rollen, ausgelöst durch Wind oder (auch weit entfernte) Schiffe, vom Meer ganz zu schweigen. Auch die aufkommende Flut ist eine tückische Naturerscheinung für unaufmerksame Fotografen.

 Ausrüstung nicht am Wasser platzieren

Und wer seinem Model etwas richtig, richtig Gutes tun möchte, bringt wie mein Kumpel Dieter Kittel einen Angleranzug mit. Der ist kuschelig warm, hält trocken, schützt vor Wind und genießt unter Models an der Ostsee fast schon Kultstatus. :-)Hier hat es das Modell so richtig warm
(Foto Dieter Kittel)

Was fehlt Euch in der Liste? Wir sind dankbar für jede Ergänzung. ....

Hier auch nochmal  Teil 1 (Locationsuche) und Teil 2 (Modellsuche) zum Nachlesen.

In nächsten Teil geht es dann um die Verhältnisse vor Ort. Worauf achte ich bei der Bildkomposition, wie nutze ich Linien und Formen und was die Natur mir sonst noch bietet.

Bis dahin, Euer Thomas.

Alle Fotos und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Wenn Ihr Euch für Aktfotografie interessiert, schaut Euch doch auch diese Filme an:

Beach Nudes

Hautglanz Aktfotografie Babyöl

Bruno Bisang

aktfotografie_Walo_Thoenen

Aktposing, Posing, Aktfotografie

FotoTV., Bildgestaltung in der Aktfotografie

 

 

 

16. Januar 2015 - 12:24

Alle Beiträge zum Thema Aktfotografie