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Hochzeitsfotografie – 10 Tipps für zufriedene Brautpaare

Hochzeitsfotografie – 10 Tipps für zufriedene Brautpaare

Herzlich willkommen im Hochzeitsfotografie-Kanal von FotoTV.! Ich bin Antje Terhaag, betreibe mit zwei Freunden eine Fotoschule und habe gewaltigen Respekt vor der Hochzeitsfotografie. FotoTV. hat in den letzten 14 Jahren über 3500 Video-Tutorials, Interviews und Fotokurse erstellt, darunter eine Fülle von Filmen, die sich um das Thema Hochzeitsfotografie drehen.

Hochzeitsfotografie ist für mich das anspruchsvollste Genre: Zum einen muss man die Portraitfotografie, Reportagefotografie sowie die Eventfotografie im Schlaf beherrschen. Zum anderen muss man sowohl die enorme Erwartungshaltung des Brautpaars wie auch den Zeitdruck und die Unwiederbringlichkeit des Ereignisses managen. ABER: Moderne Hochzeitsfotografie bietet ebenso riesige Freude und die Befriedigung, Menschen mit den Bildern glücklich zu machen, ermöglicht kreatives Ausleben sowie das Entwickeln einer eigenen Handschrift und dazu ein gutes Einkommen.

Hinweis: Die Tipps sind mit den jeweiligen FotoTV.-Filmen verlinkt, aus denen sie stammen. So habt ihr die Möglichkeit, euch noch ausführlicher und detaillierter mit der Thematik auseinanderzusetzen. Zu jedem Film könnt ihr euch eine kostenlose Preview anschauen. Wenn ihr die Filme komplett sehen wollt, findet ihr weiter unten eine Möglichkeit, fünf Filme zum Thema “Hochzeitsfotografie” freizuschalten, ohne dafür zahlendes FotoTV.-Vollmitglied zu werden. Mehr Informationen über FotoTV. und was euch bei uns erwartet, findet ihr hier.

Als Paarfotograf ein Portfolio aufbauen, Tutorial mit Dennis Weissmantel
Hochzeitsfotograf werden – hier ist Geduld gefragt

1. Hochzeitsfotograf werden – hier ist Geduld gefragt

Hochzeitsfotografie als Anfänger, das ist keine gute Idee. Man kann mal schnell kostenlos die Hochzeit fotografieren des Kumpels eines Kumpels, wenn keiner der Beteiligten einen höheren Anspruch an Fotografie hat als ein paar Handy-Schnappschüsse, aber wer ernsthaft Hochzeitsfotograf werden und sich daraus einen (Neben-)Erwerb aufbauen will, braucht einen langen Atem und die Disziplin, sich mit den vielen Aspekten der Hochzeitsfotografie vertraut zu machen. 

Ein guter Ausgangspunkt ist sicherlich, Hochzeitsfotografen im Internet zu recherchieren und deren Arbeiten genau zu analysieren. Geht nicht davon aus, dass jeder, der eine Website hat und Bilder zeigt, auch gut sein muss - aber gerade an den weniger guten Fotos erkennt man im Vergleich zu den herausragenden Bildern gut, worauf es ankommt. Hochzeitsfotografie lernen heißt also, viele Beispiele anzusehen und daraus zu lernen. Später sollte man dann seine eigenen Hochzeitsfotos kritisch betrachten und mit den Arbeiten der Top-Fotografen vergleichen, um immer besser zu werden. 

Hochzeitsfotograf zu werden, hat mehrere Aspekte. Rein handwerklich betrachtet, müsst ihr von der Theorie in die Praxis kommen, und hier empfiehlt es sich gerade nicht, als Hochzeitsfotografie-Anfänger ins kalte Wasser geworfen zu werden und eine echte Hochzeit zu fotografieren: Wenn etwas schiefgeht, ist der Moment für das Brautpaar für immer verloren. Startet mit der Pärchenfotografie! Hier könnt ihr sowohl eure eigenen Hochzeitsfotografie-Ideen entwickeln als auch den Umgang mit Menschen trainieren, denn das wird bei der Hochzeitsfotografie neben dem Handwerk euer wichtigster Job sein: jeden einzelnen gut aussehen zu lassen und dabei niemanden zu vergessen.

Neben der Pärchenfotografie solltet ihr Reportagen und Events fotografieren, wenn ihr die Hochzeitsfotografie lernen möchtet. Fotografiert auf Konzerten und Partys, aber auch auf der Kirmes, in eurer Familie, wo immer sich die Gelegenheit bietet. Denkt euch Themen für eine Reportage aus, und sei es die Zubereitung eures Frühstücks. Wiederholt dieses Thema, bis ihr kein störendes Detail im Hintergrund mehr überseht, die Motive perfekt zur Geltung kommen und ihr in der Lage seid, spontan aus der Situation eine Bildidee zu entwickeln und Geschichten zu erzählen. 

Wer ein guter Hochzeitsfotograf werden will, sollte versuchen, als Assistent bei den Top-Leuten der Branche zu starten. Bei jemandem, dessen Stil ihr mögt. Es muss nicht mal als Job sein, er reicht schon die Chance, ein paar Hochzeiten zu begleiten und Kameras anzureichen. Das Gelernte ist ohnehin unbezahlbar: Wie reagieren die Profis in welcher Situation? Welche Hochzeitsfotografie-Tipps können sie euch geben? Wie fügen sie sich in die Hochzeitsgesellschaft ein, welche Motive fotografieren sie wie? Auch als zweiter Fotograf eine Hochzeit zu begleiten, ist eine gute Chance, die Hochzeitsfotografie zu lernen: Ihr arbeitet wirklich mit, aber tragt nicht den Druck der alleinigen Verantwortung. 

Dennis Weissmantel liefert euch im Video einige Hochzeitsfotografie-Ideen für den Einstieg: Er zeigt euch, wie ihr wildfremde Paare ansprecht (eine Qualität, die ihr auf Hochzeiten braucht!), euch an Paar-Fotos heranarbeitet und ganz nebenbei Referenzfotos für eure Website bekommt. 

Fotografenrecht: Hochzeiten

2. Warum die DSGVO die Hochzeitsfotografie betrifft

2018 trat die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) final in Kraft und lenkte den Blick schlagartig auf gesetzliche Regelungen, die zumeist schon zuvor galten. Das betraf nicht nur Webseitenbetreiber, sondern auch die Fotografen – in der Hochzeitsfotografie seid ihr oftmals beides. Achtung: Wir schicken voraus, dass wir keine Rechtsberatung geben können wollen und dürfen. In allen juristischen Fragen solltet ihr einen guten Anwalt fragen - und juristische Auseinandersetzungen sind in der Hochzeitsfotografie an der Tagesordnung …

Der Klassiker: Eure kreative Hochzeitsfotografie gefällt dem Brautpaar im Nachhinein nicht. An der Stelle ist erst einmal nichts mehr zu retten, es wird also um Geld gefeilscht. Richter sind in der Regel keine Fotografen, Gutachter sind teuer. Hier hilft nur eins: ein wasserdichter Vertrag. Wer Hochzeitsfotograf werden und bleiben will, kommt um die juristischen Feinheiten nicht herum. 

Legt vertraglich genau fest, was ihr liefert – die Inhalte, den Bildstil und auch den Umfang der Bildbearbeitung! Bietet keine Pauschalleistung an, im Sinne von „die komplette Hochzeitsfotografie kostet …“, sondern listet alle Posten separat auf, auch deren Umfang. So kann ein Startpaket die Basisbearbeitung eurer Bildauswahl plus x Beautyretuschen umfassen. Weitere Beautyretuschen kosten je Foto oder Arbeitsstunde extra. Wenn das Paar aus einem Baukasten an Einzelleistungen auswählen kann, gebt ihr ihm das gute Gefühl, nur das zu bezahlen, was es auch bestellt, und ihr könnt euren Aufwand exakt abrechnen. Beim Nichtgefallen von Fotos ist es natürlich nicht nur mit Worten im Vertrag getan: Lasst euch unterschreiben, dass dem Paar euer Bildstil bekannt und genau so gewollt ist. Das könnt ihr mit Screenshots eurer Website unterlegen. 

Unnötig zu sagen: Die Inhalte sollten nicht nur im Vertrag stehen, sondern vorher mit dem Paar genau besprochen werden. Die moderne Hochzeitsfotografie ist breit gefächert, daher ist es wichtig, so gut wie möglich zu verstehen, welche Bilder von sich das Paar im Kopf hat. Ein ausführliches Vorgespräch hat zwei Vorteile: Ihr wisst genau, was das Paar wünscht und könnt dies dokumentieren und dann auch liefern. Idealerweise wisst ihr viel über die Menschen, die ihr fotografieren werdet, um aus diesen Informationen Bildideen für eure Hochzeitsfotografie zu generieren. Und ihr habt euch etwas besser kennengelernt, könnt also auf beinahe freundschaftlicher Basis arbeiten - das A und O, wenn ihr während der Veranstaltung alles unter Kontrolle behalten wollt. 

Zurück zur DSGVO in Hochzeitsfotografie-Fragen. Zwei Aspekte sind hier zu beachten: Die Veröffentlichung der Bilder durch euch auf euerer Webseite oder in sozialen Medien und das Fotografieren von Hochzeitsgästen. Von den Brautleuten könnt ihr entsprechende Einwilligungen im Vertrag festhalten. Wenn ihr dann nur die Frischvermählten in euren eigenen Veröffentlichungen zeigt, seid ihr relativ gut abgesichert. Aufpassen müsst ihr wiederum, wenn ihr die Hochzeitsfotos dem Brautpaar und deren Gästen und Freunden online mit geschütztem Zugang zur Verfügung stellt – dafür braucht ihr einen DV-Vertrag mit der genutzten Plattform. 

Bei den Gästen berufen sich viele auf Art. 6 Abs. 1f DSGVO zur Hochzeitsfotografie, der das Fotografieren bei berechtigtem Interesse (des Fotografen bzw. des Brautpaars) ermöglicht, da ja schwerlich von jedem Gast eine schriftliche Einwilligung eingeholt werden kann. In der Regel lassen sich die Gäste aber gerne fotografieren, um den Gastgebern wunderbare Erinnerungen zu schaffen. Sebastian Deubelli hat einen weiteren Punkt identifiziert, der Probleme verursachen könnte: wenn der Betreiber der Location oder der Caterer die Bilder verwenden (wollen). Welche Argumente hier greifen und welche anderen Rechtsaspekte ihr bei der Hochzeitsfotografie noch im Blick haben solltet, findet ihr im Video "Fotografenrecht: Hochzeit".

Der Stilpirat - Was für Ausrüstung Equipment Hochzeitsfotografie verwenden
Diese Hochzeitsfotografie-Ausrüstung braucht ihr

3. Diese Hochzeitsfotografie-Ausrüstung braucht ihr

Wer so weit ist, sich an eine echte Hochzeit heranzuwagen, wird die Frage sicher nicht stellen, aber wenn ihr erst einmal grundsätzlich überlegt, ob die Hochzeitsfotografie etwas für euch sein könnte, wollt ihr sicher wissen, welche Hochzeitsfotografie-Ausrüstung benötigt wird. 

Hier gibt es wie immer Vorlieben und persönliche Eigenheiten, manche reisen mit einem Bus voller Equipment an, andere reduzieren sich extrem. Da ihr für euren eigenen Stil gebucht werdet, könnt ihr das entsprechend steuern - wenn ihr mit Available Light arbeitet und der Kunde das weiß, braucht ihr kein Arsenal an Leuchtmitteln. Wenn der Kunde die beeindruckende Lichtsetzung aber aufgrund eurer vorherigen Arbeiten kennt und erwartet, sollten die Blitzköpfe und Lichtformer im Gepäck sein. 

Da man in der modernen Hochzeitsfotografie in der Regel sehr dicht am Geschehen ist, ist ein Weitwinkelobjektiv ein Muss. Ein weiteres Objektiv für Hochzeitsfotografie, vor allem für Portraits, ist eine Brennweite von 85 bis 105 mm, wobei es empfehlenswert ist, eines der Objektive als Makroobjektiv zu besitzen. Makroobjektive funktionieren ja immer auch als „normales“ Objektiv in ihrer jeweiligen Brennweite, ein 100-mm-Makroobjektiv ist also ein großartiges Portraitglas, das ihr auch für Nahaufnahmen der Ringe, Schminkutensilien etc. einsetzen könnt. Um die Protagonisten bei Bedarf perfekt freistellen zu können, sind lichtstarke Objektive, die bereits mit Offenblende knackscharfe Bilder liefern, beim Hochzeit-Fotografieren Pflicht. Alles andere entscheidet sich nach Situation und Geschmack, die Drohne hat ebenso ihre Berechtigung wie in der Hochzeitsfotografie Vintage-Objektive hoch im Kurs stehen, ohne oder mit gedrehter Front- oder Rücklinse. 

Um nicht dauernd das Objektiv für die Hochzeitsfotografie wechseln zu müssen, bietet es sich an, zumindest zwei Bodys umhängen zu haben und dann einfach die passende Kamera zu greifen. Apropos Kamera: Von seiner Hauptkamera, die man so sicher bedienen kann wie eine Zahnbürste, sollte man zwei dabeihaben – in der Hochzeitsfotografie muss man immer vom schlimmsten Fall ausgehen und alles mehrfach absichern. Dazu gehört auch, mit Kameras zu arbeiten, die zwei Kartenslots haben, um alle Aufnahmen doppelt zu speichern. Es gibt wohl kaum jemanden in der Hochzeitsfotografie, der noch nie einen Kartenausfall erlebt hat. Wer ein anderes System hat, um die Aufnahmen sofort zu duplizieren, kann das natürlich ebenfalls nutzen. Doppelt und dreifach solltet ihr natürlich auch mit Akkus bestückt sein.

In der Hochzeitsfotografie wurden die spiegellosen Kameras mit Begeisterung aufgenommen – endlich in den entscheidenden Momenten lautlos fotografieren zu können, ist ein großer Vorteil. Wer Hochzeitsfotograf werden will, sollte zumindest eine davon haben. Das jeweils aktuelle Kameramodell zu besitzen, ist zumeist unnötig, wenn es um Kamerafunktionen geht. Was sich allerdings von Generation zu Generation verbessert, ist das Rauschverhalten, weshalb sich die Investition in neue Modelle in der Hochzeitsfotografie lohnen kann. 

Reflektoren, Blitze, Dauerlichter, Lichtformer sind durchaus Standardausstattung, wenn man eine Hochzeit fotografieren will. Dazu kommen persönliche Gadgets wie Effektlinsen, Prismen, ungewöhnliche Objektive etc. Etliche Dinge werden sich mit wachsender Erfahrung in die Fototasche schleichen, beispielsweise ein Walkie-Talkie, um auch aus der Distanz die Menschen für ein Bild anleiten zu können. Viele Hochzeitsfotografen bieten an, Fotobooths aufzustellen, an denen Gäste mit allerlei Verkleidungen Selbstportraits aufnehmen können. Ist ein Spaß für die Hochzeitsgesellschaft und ein netter Nebenverdienst.

Jeder Profi hat seine eigene Hochzeitsfotografie-Ausrüstung, die immer dabei ist, oder auch nur manchmal. Im Video "Ausrüstung Hochzeitsfotografie" packt Stilpirat Steffen Böttcher seine Tasche aus und erläutert, welche Rolle die einzelnen Teile in seiner Hochzeitsfotografie spielen. Mit am wichtigsten in der Hochzeitsfotografie-Ausrüstung: ein Assistent. Jemand, der mal schnell einen Sessel mit anpackt oder Nippes aus dem Weg räumt, Equipment anreicht oder in den besonderen Momenten aus einer zweiten Perspektive fotografiert.

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Hochzeitsfotografie, Richtig blitzen mit dem Aufsteckblitz
Die Kameraeinstellungen in der Hochzeitsfotografie

4. Die Kameraeinstellungen in der Hochzeitsfotografie

Wer nach Kameraeinstellungen fragt, ist noch nicht bereit, eine Hochzeit zu fotografieren. Aber das kann sich schnell ändern. Für die Hochzeitsfotografie ist das Beherrschen der Technik mit traumwandlerischer Sicherheit eine Grundvoraussetzung. Auf Hochzeiten hat man weder die Zeit, sich mit Fragen nach der richtigen Einstellung auseinanderzusetzen, noch sollte man den Kunden das Gefühl geben, nicht alles zu 100 Prozent im Griff zu haben. Wenn ihr euch als Hochzeitsfotografie-Anfänger erst einmal grundsätzlich informieren wollt: Es gelten für die moderne Hochzeitsfotografie die gleichen Empfehlungen wie für die Portrait-, Reportage- und Eventfotografie, je nach Motiv.

Bei Portraits könnt ihr zwischen den Bildern unterscheiden, die den Blick ausschließlich auf Braut und/oder Bräutigam lenken sollen und Gruppenfotos. Wenn in der Hochzeitsfotografie die beiden Hauptpersonen im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen sollen, können andere Personen auf dem Foto durchaus in der Unschärfe verschwinden, ihr könnt euer Objektiv für die Hochzeitsfotografie also weit aufblenden. Bei „echten“ Gruppenfotos solltet ihr darauf achten, dass jeder scharf abgebildet ist. Wenn auf Fotos mit acht Beteiligten genau eine Person unscharf ist, handelt es sich um einen handwerklichen Fehler in der Hochzeitsfotografie. Hier müsst ihr so weit abblenden, bis sich alle Protagonisten im Schärfebereich befinden. Deswegen alle in gleicher Distanz zur Kamera zu positionieren, ist allerdings keine gute Alternative, das sorgt nur für langweilige Bilder. Es empfiehlt sich, mit niedriger ISO zu arbeiten, um nach dem Hochzeit-Fotografieren in der Bildbearbeitung zumindest flexibel zu sein, wobei aktuelle Kameras und entsprechende Software rauschfreies Arbeiten auch im höheren ISO-Bereich problemlos ermöglichen. In dunklen Situationen wie in Kirchen muss man diese Möglichkeit ausreizen können. Belichtungszeiten sollten so gewählt werden, wie das Motiv es verlangt: Wenn beispielsweise beim Anlegen von Manschettenknöpfen eine Bewegungsunschärfe gewollt ist, kann die Belichtungszeit entsprechend verlängert werden. Bei den meisten Fotos sollte die Belichtungszeit so kurz gewählt werden, dass unabsichtliche Bewegungsunschärfen ausgeschlossen werden. 

Bei den Partybildern in der Hochzeitsfotografie ist es wichtig, die Atmosphäre und die Location mit aufs Bild zu bekommen. Beim normalen Blitzen fällt das Licht nach hinten schnell ab, und durch die kurzen Belichtungszeiten reicht das Umgebungslicht nicht aus, um die Lichtstimmung des Raums einzufangen. Daher kann man eine längere Belichtungszeit, um die Location mit aufs Bild zu bekommen, mit dem Blitz kombinieren, der dafür sorgt, dass der Vordergrund, also das Motiv gut ausgeleuchtet und gleichzeitig eingefroren wird. Das funktioniert sehr gut, wenn das Motiv dunkler als der Hintergrund ist: Belichtung auf den Hintergrund einmessen und mit der Belichtungskorrektur etwa eine Blende unterbelichten. Achtet bei der Blitzstärke darauf, dass euer Motiv nicht „geblitzt“, sondern möglichst natürlich ausgeleuchtet wirkt. 

Apropos Blitz: Das Arbeiten mit Hilfslichtern ist für viele ein abschreckendes Thema, nicht nur in der Hochzeitsfotografie. Wortreich weiß man die Vorteile der Available-Light-Fotografie anzupreisen, statt sich mit Lichtsetzung zu beschäftigen. Die großen Namen der Hochzeitsfotografie verdanken ihren Ruf fast immer ihrer großartigen Lichtsetzung – der Fähigkeit, Licht zu lesen, zu nutzen und genau in dem Maße mit Hilfslichtern nachzuhelfen, um aus einem einzigartigen Moment auch ein erstklassiges Bild zu machen. 

Martin Krolop zeigt im Video, wie er das indirekte Blitzen auf einer Hochzeitsreportage einsetzt und beweist, dass es gar nicht so kompliziert ist. Und das Schöne ist: Ihr müsst nicht von Anfang an mit großer Lichtanlage arbeiten. Beginnt mit einem simplen Systemblitz, nutzt ihn dann entfesselt und mit Lichtformern und Reflektoren. Nach und nach werden sowohl euer Wissen und Können als auch die Ausstattung mit Hilfslichtern anwachsen.

5. Moderne Hochzeitsfotografie ist persönlich

Hochzeitsfotos, Storytelling in der Hochzeitsfotografie, Reportagefotografie

Vor einigen Jahrzehnten war die Hochzeitsfotografie schnell erledigt: Das Brautpaar ging nach dem Standesamt ins Fotostudio am Ort und nahm Aufstellung. Wenn einer der Gäste einen Fotoapparat hatte, gab es vielleicht ein paar Bilder von den Feierlichkeiten. In den letzten Jahren hat sich eine Hochzeitsindustrie entwickelt, die jedem die perfekte Hochzeit verspricht, von Profis geplant und umgesetzt. Und dazu gehört nun auch nicht mehr der Fotograf, der die Klassiker abarbeitet, sondern jemand, der eine Hochzeit fotografieren kann und einen bestimmten Stil verspricht. Der jeden Augenblick magisch erscheinen lässt und für die Ewigkeit festhält: Kreative Hochzeitsfotografie liegt im Trend.

Das verspricht guten Hochzeitsfotografinnen und -fotografen ein einkömmliches Geschäft, und selbst weniger herausragende Vertreter der Zunft finden bei entsprechend geringeren Honoraren gut ihre Zielgruppe, für die es nicht so hochglänzend sein muss. Die Anforderungen an die moderne Hochzeitsfotografie haben sich aber verändert, zumindest im oberen Preisbereich. 

Die intensive Vorbesprechung ist ein Punkt. Häufig gibt es ein Vor-Shooting, das zwei Vorteile hat: Das Brautpaar kann sich im Zweifelsfall danach noch umentscheiden bzw. bekommt der Fotograf die Gewissheit, dass sein Stil von Hochzeitsfotografie gefällt und gefragt ist. Der weitere Vorteil ist, dass man sich gut kennenlernt, ein persönliches Verhältnis aufbaut und ihr euch dann beim Hochzeit-Fotografieren „halb freundschaftlich“ in die Gesellschaft integriert. Außerdem kennt das Paar nun die Anweisungen des Hochzeitsfotografen, die Portraits gehen schneller über die Bühne. 

Zu den Portraits gehören logischerweise die Gruppenbilder, aber in der modernen Hochzeitsfotografie wird der ganze Tag festgehalten. Gerade Ankleidefotos können besonders innige Momente wiedergeben und mehr Stimmung festhalten als die Bilder der Zeremonie. Gute Reportagen lösen die gestellten Bilder der Vergangenheit ab. Die Hochzeitsfotografie im Reportagestil wirkt sich auch auf die Portraits aus. Natürlich gibt es auch die gestellten Portraits, doch unnatürliche Posen, die „gewollt“ wirken, sind mittlerweile verpönt. Mehr dazu aber in einem anderen Tipp.

Wie man eine Reportage fotografiert, in diesem Fall vor der eigentlichen Hochzeit, zeigt Martin Krolop im vierteiligen Film. Einen besonderen Hochzeitsfotografie-Tipp hat er in diesem Fall unabhängig von der Bildgestaltung: Er geht dem Paar am Anfang richtig auf die Nerven, geht dicht an die Protagonisten heran, macht Lärm und zieht Aufmerksamkeit auf sich. Warum nur? Um schneller unsichtbar zu werden. Wenn er am Anfang maximal beachtet wurde, zieht er sich immer mehr in den Hintergrund zurück und wird schnell vergessen. So kann er ungestört arbeiten und wird auch dann „übersehen“, wenn er beim Hochzeit-Fotografieren wieder etwas näher kommt. Natürlich hat er im Film etliche Tipps und Tricks parat, wie ihr die Hochzeitsreportage angehen könnt.

Denkt immer daran, mit euren Bildern Geschichten zu erzählen. Das Foto zeigt nicht den Bräutigam, sondern seine Aufregung, mit der er auf das Eintreffen seiner Zukünftigen wartet. Es zeigt nicht ein Blumenmädchen, sondern eine kleine Hauptdarstellerin auf Augenhöhe, die gerade Blödsinn macht. Einige Aufnahmen mögen als Einzelbild schwächer wirken, aber sie ergänzen euer Storytelling – Hochzeitsfotografie ist immer auch die Kunst, gute Serien anfertigen zu können.

Nützliche Tipps und Tricks für Hochzeitsfotografen
 Ist Posen in der Hochzeitsfotografie noch aktuell?

6. Ist Posen in der Hochzeitsfotografie noch aktuell?

Wenn in der Hochzeitsfotografie die Pose wie „Pose“ wirkt, also unnatürlich und gezwungen, dann lautet die klare Antwort: Nein. 

Dann muss man als Nächstes definieren, was Posen in der Hochzeitsfotografie sind. Diese unterscheiden sich von einer Inszenierung ganz einfach: Bei einer Inszenierung wird eine ungewöhnliche Bildidee umgesetzt, sagen wir mal, ein wintersportbegeistertes Brautpaar, welches auf Skiern die Piste hinuntergejagt. Dabei sind die Körperhaltungen aber so, wie man eben Ski fährt und nicht anders. Eine Braut hält in der Regel ihren Brautstrauß für die Hochzeitsfotografie nicht überkopf (außer in dem einen Moment des Werfens), in einem Portrait würde so eine Pose unnatürlich und damit unglaubwürdig wirken. 

Roberto Valenzuela, der nicht nur eine beeindruckende Biografie hat, sondern auch vier Standardwerke rund um die Hochzeitsfotografie verfasst hat, geht so weit, den Begriff des Posens bei Hochzeiten aus seinem Vokabular zu verbannen. Er spricht dann von kleinen Anpassungen allein schon, weil dadurch auch die angesprochenen Personen nicht sofort verkrampfen. Mit seinem Buch „Perfekte Posen mit System“ liefert er ein Grundverständnis von Posen in der Hochzeitsfotografie, wie welche Haltung wirkt und wie man eine gelungene Körperhaltung schnell und systematisch aufbaut. In der modernen Hochzeitsfotografie ist das Zauberwort tatsächlich „schnell“, es gibt schlicht keine Zeit für langes Sortieren. In 30 Sekunden kann ein perfektes Arrangement fertig sein, dann geht es zum nächsten Bild, insbesondere bei Gruppenbildern muss es schnell gehen. 

Robertos Rezept für ein schnelles Gruppenbild in der Hochzeitsfotografie ist entsprechend simpel: Die Hals- und Brustwirbelsäule muss gerade sein, die Schlüsselbeine der Beteiligten in unterschiedliche Richtungen zeigen. Danach werden die Köpfe zueinander geneigt, zumindest paarweise, ehe sich alle leicht (!) Richtung Kamera lehnen. Wie schnell das geht, und wie großartig es aussieht, demonstriert er gegen Ende des Videos von der photokina spontan mit dem Publikum. 

Idealerweise berühren sich in der Hochzeitsfotografie Menschen, die sich nahestehen, auf den Fotos. Dabei zeigt sich schnell, ob es sich um eine natürliche Pose handelt oder jemand versucht, irgendwie seine Hände auf dem anderen zu drapieren. Asymmetrien sehen natürlich aus, also bitte beim Hochzeit-Fotografieren keine Aufstellung wie die Orgelpfeifen, sondern eine gute Mischung, auch was die Farben der Kleidung betrifft. So fällt auch negativ auf, wenn alle Damen ihre Täschchen bzw. die Herren ihre Hände auf gleicher Höhe halten - am besten alles unterschiedlich und damit natürlich anordnen, die Posen der Hochzeitsfotografie sollten nicht gespiegelt sein. 

Was macht ihr, wenn das Brautpaar eine genaue Idee hat, wie es „posen“ will, etwas, das es irgendwo gesehen hat und toll fand? Etwas, das ihr niemals machen würdet? Ganz einfach: kurz abarbeiten. Das Bild ist schneller geschossen als wegargumentiert. Vielleicht fällt es nicht einmal auf, wenn es in eurer Bildauswahl fehlt … Und falls die Idee gut war: wieder etwas Neues im Repertoire euerer Hochzeitsfotografie-Tipps. Mehr dazu erfahrt ihr im Film "Storytelling Hochzeitsfotografie".

Tipps und Tricks für die Paarfotografie, Doppelbelichtung nutzen
Hochzeitsfotografie muss Ideen liefern!

7. Hochzeitsfotografie muss Ideen liefern!

Um sich in der modernen Hochzeitsfotografie einen Platz unter den gut gebuchten Fotografinnen und Fotografen zu sichern, muss man mit Kreativität und technischer Perfektion am Start sein. Ideen finden sich in allen Bereichen der Fotografie, und zumeist lassen sie sich problemlos in die Hochzeitsfotografie übertragen. 

Es ist eine kleine Gratwanderung zwischen einer klassischen Hochzeitsreportage und „Effektfotos“. Mit den Fotos, die mit den Sehgewohnheiten der Kunden brechen, kann man schnell einen Wow-Effekt erzielen, andererseits tragen sie euch nicht durch die gesamte Hochzeitsfotografie. Die Dosis macht das Gift, und die Spezialeffekte können kein ansonsten solides Handwerk ausgleichen. 

Wozu sich in der Hochzeitsfotografie Ideen eignen: Um ins Gespräch zu kommen, das Paar (und seine Gäste) aufzulockern und während des Hochzeit-Fotografierens schon das ein oder andere Bild zu zeigen. Was ihr übrigens niemals tun solltet: mit dem Paar im Rücken durch die gerade gemachten Aufnahmen scrollen. Zeigt immer nur ein sorgfältig ausgewähltes Foto! Zum einen könnt ihr so die Erwartung an die Menge an Bildern, die der Kunde bekommt, dämpfen. Zum anderen fehlt Nicht-Fotografen in der Regel ein Gefühl für die Bedeutung von Bildbearbeitung. Ihr wisst, wie unspektakulär nicht nur in der Hochzeitsfotografie ein RAW-Bild wirkt. Da ist es zwar schön, den Kunden anschließend mit tollen Ergebnissen zu überraschen, aber während des Hochzeit-Fotografierens kann das Rohmaterial die Hochzeitspaare ziemlich beunruhigen, und das wollt ihr bestimmt nicht. 

Hendrick Niermann hat einige schöne Hochzeitsfotografie-Ideen im Repertoire, die er im Film zeigt, beispielsweise eine Doppelbelichtung mit Photoshop-Qualitäten. Dazu braucht ihr zwei Auslösungen, einmal vom Pärchen und einmal von einem hübschen Kontrastmotiv wie Blumen oder blühende Ästen. Technisch wichtig ist dabei, dass auf dem ersten Bild alles außer dem Paar ausgefressen ist, also fotografiert idealerweise gegen einen hellen Himmel. Dort, wo die überbelichteten Stellen sind, wird der Sensor keine neuen Informationen schreiben, deaktiviert daher auch die automatischen Belichtungsanpassungen. An den etwas dunkleren Stellen, also der Silhouette des Paares, wird die zweite Belichtung sichtbar. Ein echter Hingucker, wie ihr im Video sehen könnt, und etwas, das Paaren bei der Hochzeitsfotografie sofort Spaß macht. 

Für die Hochzeitsfotografie können Ideen aus allen Ecken kommen, der Einstieg für Hochzeitsfotografie-Anfänger führt immer auch durch ausgiebige Recherche und das konsequente Analysieren exzellenter Fotografien.

Online fotografieren lernen mit FotoTV.

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Optische Elemente in der Fotografie, Tools für tolle Bildlooks
Kreative Hochzeitsfotografie sparsam dosieren

8. Kreative Hochzeitsfotografie sparsam dosieren

Kreative Hochzeitsfotografie ist in erster Linie eine Frage von Bildidee und Bildgestaltung.

Den Anfang dieser kreativen Hochzeitsfotografie-Tipps macht eine Methode, die nach dem Hochzeitsfotografen Ryan Brenizer benannt wurde. Er hat sich eine recht bekannte Technik, das Stitchen mehrerer sich überlappender Aufnahmen zu einem Panorama herausgepickt und auf die Portrait- und Hochzeitsfotografie übertragen. Beim Landschaftspanorama wird euch das Vorgehen bekannt sein: Man fertigt eine Bildreihe an, indem man eine Landschaft stückchenweise fotografiert. Jedes Foto sollte seinen Vorgänger zu etwa 30% überlappen, die Kamera sich dabei um den Nodalpunkt bewegen und im manuellen Modus plus manuellem Fokus betätigt werden. Entsprechende Software – inklusive der bekannten Programme zur allgemeinen Bildbearbeitung – näht (stitcht) die Einzelbilder zu einem riesigen Foto zusammen wie eine Patchworkdecke. Warum sollte man aber ein Pärchen so fotografieren, wo man es doch problemlos auf ein Foto bekommt? Ganz einfach, um eine geringere Schärfentiefe zu bekommen. Wenn ihr in der Hochzeitsfotografie das Brautpaar mit ein wenig Umgebung fotografieren wollt, braucht ihr Abstand zum Motiv, der Schärfebereich vergrößert sich. Wenn ihr aber näher ans Motiv kommt und das fertige Bild aus mehreren Fotos zusammensetzt, bekommt ihr Vorder- und Hintergrund wieder schön unscharf. Ihr solltet das Paar selbst in der kreativen Hochzeitsfotografie auf einer Aufnahme erfassen.

Ein bisschen träumerische Atmosphäre in der Hochzeitsfotografie verschaffen euch eine Taschenlampe und ein Pfannenschwamm/Topfreiniger aus Metall. Und wenn ihr in der Stadt von jedem angesprochen werden wollt, braucht ihr diesen Trick nicht auf die Hochzeitsfotografie zu beschränken. Mit einem Pfannenschwamm sind diese kleinen Donut-artigenTeile aus Metallspiralen gemeint, die ihr überall kaufen könnt. Die Metallspiralen müsst ihr erst einmal etwas zerrupfen, schön unregelmäßig mit einer Öffnung in der Mitte und so, dass ihr sie vorsichtig um die Frontlinse eures Objektivs drapieren könnt. Am besten funktioniert es, sie in eine Gegenlichtblende zu stecken. Passt auf, das Objektiv nicht versehentlich zu verkratzen. Nun müsst ihr mit einer Leuchte oder eurer Handylampe schräg ins Objektiv leuchten, wodurch das Metall Licht ins Objektiv reflektiert. Ihr bekommt dadurch kleine, feine Blendenflecken, die ihr nun noch etwas zurechtrücken könnt – durch Drehen und Zerpflücken des Schwamms und durch die Änderung der Blende. Schnell und effektvoll ohne Bildbearbeitung könnt ihr so kreative Hochzeitsfotografie mit Leben füllen. 

Ähnlich romantische Bilder entstehen beim Hochzeit-Fotografieren durch den Einsatz von Prismen und Linsen, wie euch Hendrik Niermann im Film zeigt.

Wer noch (oder schon wieder) für seine Hochzeitsfotografie Vintage-Objektive besitzt, kann auch mit diesen sehr ungewöhnlichen Bildlooks erzeugen, sei es ein modifiziertes Helios-44 mit umgedrehter Front- oder Rücklinse, ein Volna-9, ein Trioplan mit seinem Seifenblasenbokeh oder ein anderes Schätzchen mit ganz eigener Charakteristik. Kreative Hochzeitsfotografie funktioniert eben auch wunderbar mit Technik aus vergangenen Jahrhunderten.

9. Hochzeit fotografieren: Tipps und Tricks

Hochzeit fotografieren: Tipps und Tricks

Hier eine weitere Kategorie von Hochzeitsfotografie-Tipps: das Menschliche.

In der Hochzeitsfotografie ist viel mehr gefragt als das Anfertigen großartiger Erinnerungen. Ihr seid fast immer die einzigen Fremden in einem Raum voller Freunde und Verwandter, da gilt es, sich gut einzufügen. Das fängt bei der passenden Kleidung an – lieber ein bisschen overdressed als zu leger. Als nächstes ist es für das Hochzeit-Fotografieren gut, sich die Namen der Menschen schnell einzuprägen, die man für seine Bildideen gewinnen will. Robert Valenzuela bittet die Gäste, ihm eine kleine Eselsbrücke zu geben, damit er sich den Namen merken kann – zweifach genial, denn so lassen sich Namen schnell lernen und eine Beziehung zu den Menschen aufbauen. Trotzdem seid ihr nicht als Freund eingeladen, was bedeutet, möglichst nur dann zu reden, wenn es nötig ist, um Anweisungen für die Posen eurer Hochzeitsfotografie zu geben oder eine Situation aufzulockern. 

Neben euren Merkfähigkeiten ist in der Hochzeitsfotografie auch eure Qualität als Raumausstatter gefragt. Eure Fotos können nur so gut sein wie die Location, die mit auf dem Bild zu sehen ist. Oberste Regel: Richtet euch immer nach dem besten Licht, die Gesichter der Hauptpersonen müssen optimal ausgeleuchtet sein. Damit beginnt beim Hochzeit-Fotografieren die Suche nach den größten Fenstern und den besten Reflexionsflächen im Freien. Wenn sich dort allerdings störende Gegenstände befinden – ein unpassendes Bild an der Wand, ein Garderobenständer oder ein Fernsehgerät, schlägt die Stunde eures Assistenten: Packt zu zweit an und stellt alles Störende aus dem Bildfeld und später wieder zurück. Was ihr vergesst, in einer Minute wegzustellen, kostet euch Stunden in der Retusche. Wenn irgend möglich, schaut euch die Location vor der Hochzeit an, vielleicht sogar mit dem Brautpaar. Dann wisst ihr, was euch erwartet. Sollte das nicht gehen, seid am Hochzeitstag vor den anderen vor Ort und inspiziert die einzelnen Fotolocations und die Lichtverhältnisse.

Nicht vergessen dürft ihr in der Hochzeitsfotografie euren Job als Psychologen: Haltet alle bei Laune, die vor der Kamera gut aussehen sollen. Dazu hilft euch das intensive Vorgespräch, bei dem ihr viele Vorlieben des Brautpaares identifizieren und bei passender Gelegenheit nutzen könnt, um ein Lächeln zu erzeugen. Legt euch ein ganzes Arsenal von Hochzeitsfotografie-Tipps und -Tricks zurecht, wie ihr ein natürliches Lachen erzeugen könnt (beispielsweise, in dem die beiden sich ins Gesicht pusten, kitzeln etc.). Einen konzentrierten Gesichtsausdruck bekommt ihr, wenn ihr den Protagonisten eine Aufgabe gebt: Blümchen auf dem Teppich zählen, aufpassen, nicht auf der Treppe zu stürzen etc.

Einer der weiteren Tipps zur Hochzeitsfotografie: Üblicherweise bemüht man sich, Portraits und vor allem Gruppenfotos bildfüllend zu gestalten. In der Hochzeitsfotografie ist es sinnvoll, einen großzügigen Rand einzuplanen. Warum das? Die Fotos müssen in die marktüblichen Bilderrahmen passen. Mit anständiger Nahtzugabe lässt sich ein gutes Gruppenbild in unterschiedlichen Formaten ausliefern. 

Dennis Weismantel hat im Video einen schönen Hochzeitsfotografie-Trick auf Lager, wie ihr gleichzeitig die Gäste erfreuen und ein bisschen Eigenwerbung betreiben könnt. Dazu braucht ihr einfach einen kleinen Drucker wie den Instax-Drucker, mit dem ihr vor Ort kleine Bilder ausdrucken könnt. Insbesondere der Polaroid-Look erfreut die Betrachter und kaschiert ganz gut die fehlende Bildbearbeitung. Druckt ein paar gelungene Bilder aus und verteilt sie an die Gäste. Die Bildrückseite habt ihr dann als Werbefläche zur Verfügung. Wenn ihr Zeit für eine akribische Vorbereitung habt, könnt ihr kleine Aufkleber vorbereiten mit Ort und Datum, dem Namen des Brautpaars und eurer Internetadresse. Das Tüpfelchen auf dem i ist dann noch ein handgeschriebener Spruch.

Ihr seht: Die Hochzeitsfotografie ist ein Fass ohne Boden, ein Ozean voller Möglichkeiten und ein Pool gefüllt mit Spaß und Emotion. Überall gibt es beim Hochzeit-Fotografieren Tipps und Tricks, die nur aufgesammelt werden müssen. Und der Wettbewerb ist riesig. Hört nie auf, Tipps zu sammeln und Hochzeitsfotografie-Ideen zu entwickeln.

10. Diese Hochzeitsfotografie-Checkliste braucht ihr

Die Hochzeitsliste ist ein Klassiker unter den Listen. Listen sind aus Hochzeiten nicht wegzudenken, neben der Hochzeitsliste, die üblicherweise die Geschenkewünsche umfasst, sind das Gästelisten, Sitzordnungen und und und. Also keine schlechte Idee, auch in der Hochzeitsfotografie Listen anzulegen. 

Hier unsere Hochzeitsfotografie-Checklisten-Checkliste:

Die Liste an Listen ist natürlich unendlich. Was man in der Hochzeitsfotografie haben und akribisch abhaken sollte, ist die Packliste – inklusive Funktionscheck. Wer noch nie ohne Speicherkarte oder Akku in der Kamera losgezogen ist: Einmal ist immer das erste Mal. 

Die weiteren Listen sind unterschiedlich kleinteilig. Es könnte sich dabei um eine Hochzeitsfotografie-Checkliste der Locations (also auch der Schauplätze innerhalb eines Ortes) handeln, die zeitlich abgearbeitet werden müssen. Und natürlich Listen von guten Plätzen für die Portraits des Paares vor Ort in Städten möglicherweise Plätze mit gutem Licht im Freien unweit der Partylocation, die man über Jahre sammelt. 

Vielleicht keine Checkliste, aber mindestens so wichtig: der exakte Ablaufplan der Veranstaltung, damit ihr immer ein paar Minuten früher an Ort und Stelle sein könnt, um euch einzurichten und beim Hochzeit-Fotografieren keinen entscheidenden Moment zu verpassen. 

Eine weitere Hochzeitsfotografie-Checkliste könnte Motivideen umfassen, die man sukzessive zusammenträgt, geordnet nach den jeweiligen Situationen. Und dann gibt es die Liste mit Hochzeitsfotografie-Posen, die man anfangs erstellt, bis man alles Relevante im Kopf hat. Und eine Liste mit Hochzeitsfotografie-Tipps, die die Gäste aufheitern, Sprüchen, die gut funktionieren oder Hinweisen, die sofort ein Strahlen auf das Gesicht des Brautpaars zaubern. 

Wofür sind diese Listen gut? Zum einen, um – Beispiel Packliste – immer wieder sicher zu sein, nichts vergessen zu haben. Bei den anderen Hochzeitsfotografie-Checklisten – Motiven, Situationen, Posen etc. – besteht die Funktion in erster Linie darin, Sicherheit zu bekommen. Indem man alle Varianten vorher durchdacht und geplant hat, knüpft man sich ein Sicherheitsnetz. Und je besser die Vorbereitung war, desto weniger muss man sich beim Hochzeit-Fotografieren daran halten (außer, am Anfang der Karriere vielleicht). Es nimmt einem den Stress, in der Sekunde kreativ werden zu müssen, weil man ja eine fertige Lösung hat, die man abarbeiten kann, und ohne Stress lassen sich dann tatsächlich Ideen in der jeweiligen Situation entwickeln. Die Listen sind für Hochzeitsfotografie-Anfänger das, was in Folge die Erfahrung bedeutet: Das beruhigende Gefühl, dass einem nichts passieren kann. 

In diesem Zusammenhang bietet sich eine weitere Liste an: Notiert euch alles, was für euch die größtmögliche Katastrophe während des Hochzeit-Fotografierens darstellen würde. Vom gestohlenen Equipment bis zur lautstarken Auseinandersetzung mit euren Auftraggebern. Und dann entwickelt für jede Situationen eine Strategie. Ihr werdet möglicherweise nicht eine einzige dieser Ideen jemals brauchen, aber auf diese Weise entwickelt ihr eine gewisse Gelassenheit. Und ihr entwickelt durch die gedankliche Auseinandersetzung tatsächlich die Spontaneität, in anderen Krisensituationen eine Lösung zu finden.

Stilpirat Steffen Böttcher liefert im Video ein paar gelingsichere Vorschläge für die moderne Hochzeitsfotografie, gut (vor-)geplante Motive, die auch auf euren Listen Platz finden sollten.

Bildideen Hochzeitsfotografie

Fazit: Hochzeitfotografie ist nichts für Feiglinge.

Die Erwartungen des Brautpaars und der Zeitdruck während der Veranstaltung, das alles vor dem Hintergrund nichts wiederholen zu können, sind eine Sache für Profis. Doch jeder hat als Hochzeitsfotografie-Anfänger angefangen, und jeder Schritt führt euch näher ans Ziel. Ein Ziel übrigens, das ihr nie erreichen werdet, denn wer Hochzeitsfotograf werden und damit gut Geld verdienen will, darf nie stehen bleiben: Man muss seine Bildideen dauernd verfeinern, seinen Look dem Zeitgeschmack anpassen und neben der ganzen fotografischen Arbeit dafür sorgen, sich zu vermarkten, wahrgenommen zu werden, eine Marke zu entwickeln.  

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen Hochzeitfotografie-Tipps einen Einblick in die Vielfalt dieser Disziplin geben und euer Interesse an der Hochzeitfotografie entfachen. Dabei kratzen unsere Tipps gerade mal an der Oberfläche dieses riesigen Themenbereichs. 

Für Alle

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FAQ: Häufige Fragen zur Hochzeitsfotografie

Was ist Hochzeitsfotografie?

Die Hochzeitsfotografie ist wohl das Genre mit den meisten Emotionen. Wie der Name schon verrät, wird hier die Hochzeit zweier Personen fotografisch festgehalten.

Wie lerne ich am besten Hochzeitsfotografie?

Auf dem Hochzeitsfotografie-Kanal auf FotoTV. findet ihr unzählige Video-Tutorials zu diesem Thema. Mehr Informationen über FotoTV. findet ihr auf: https://www.fototv.de/start/

Welches Objektiv ist für Hochzeitsfotografie optimal?

Ein Hochzeitsfotografie-Objektiv kann jedes Objektiv sein – in der richtigen Situation. Zwei Objektive sind Pflicht in der Hochzeitsfotografie-Ausrüstung: Ein Weitwinkelobjektiv mit recht kurzer Brennweite, aber ohne Verzeichnungen. Das andere ist ein Portraitobjektiv mit einer leichten Telebrennweite, etwa im Bereich 85 bis 105 Millimeter. Idealerweise ist das Portraitobjektiv gleichzeitig ein Makroobjektiv. Zoomobjektive sind vielseitig einsetzbar, aber in der Regel nicht so scharf und lichtstark wie eine Festbrennweite. Je lichtstärker ein Objektiv ist, desto besser, denn beim Hochzeit-Fotografieren hat man es häufig mit wenig vorhandenem Licht zu tun, in Kirchen, auf Schlössern und abends auf der Party ohnehin.

Welche Kamera für Hochzeitsfotografie muss man haben?

Bei der Hochzeitsfotografie darf nichts schiefgehen. Daher ist die beste Kamera für Hochzeitsfotografie die, die man im Schlaf beherrscht. Davon sollte man zwei Stück besitzen, falls eine ausfällt. Idealerweise hat jede Kamera der Hochzeitsfotografie-Ausrüstung zwei Kartenslots: Doppelte Sicherung ist angeraten, Speicherkarten gehen immer im falschen Moment in die Knie. Digitalkameras punkten in jeder neuen Generation mit besserem Rauschverhalten, spiegellose Kameras lassen sich in wichtigen Situationen wie dem Ja-Wort lautlos auslösen. Große Sensoren ermöglichen einen großzügigen Beschnitt und geringere Tiefenschärfe.

Was muss man in der Hochzeitsfotografie beachten?

Alles. Beim Hochzeit-Fotografieren zählt jedes noch so kleine Detail, man muss alles im Blick haben. Die Erwartungen des Brautpaars sind überdimensional groß, in der Hochzeitsfotografie wird unter Zeitdruck gearbeitet – sobald der Moment vorbei ist, ist die Chance dahin, kein Moment lässt sich wiederholen. Lässt man einmal außen vor, dass jeder, der eine Hochzeit fotografieren will, sein Handwerk aus dem Effeff beherrschen muss, wäre der entscheidende Tipp, immer zu zweit zu arbeiten. Ein Assistent bzw. Co-Fotograf nimmt einem in der Hochzeitsfotografie Druck, packt mit an, wenn Sessel zur Seite gestellt werden müssen, kümmert sich um die Position der Lichtquellen oder fotografiert in wichtigen Situationen aus einer zweiten Perspektive.

Was braucht man in der Hochzeitsfotografie unbedingt?

Man muss die Fotografie handwerklich perfekt beherrschen, Nerven aus Stahl haben und unter Druck arbeiten können, gut mit Menschen umgehen können und Spaß am Thema haben. Der wichtigste „Ausrüstungsgegenstand“ ist ein Assistent oder zweiter Fotograf, um schnell zu zweit störende Dinge wie Sessel etc. zur Seite stellen zu können und in wichtigen Momenten aus verschiedenen Perspektiven arbeiten zu können.

Wie muss man sich als Hochzeitsfotograf kleiden?

Idealerweise erfragt man die Kleiderordnung beim Brautpaar, um zu entscheiden, wie elegant man sich kleiden sollte. Es empfiehlt sich, unauffällig gekleidet zu erscheinen, also nicht in schreiend bunten Farben und Mustern, um möglichst unbeachtet arbeiten zu können. Dunkle Kleidung kann verhindern, dass man als Fotograf zu deutlich in Spiegelungen zu sehen ist.

Wann sollte ich als Hochzeitsfotograf vor Ort sein?

Wer eine Hochzeit fotografiert, sollte deutlich vor Beginn vor Ort sein, sein Equipment startklar machen und sich einrichten. Wenn es irgendwie machbar ist, sollte die Location bereits vorab bekannt sein, damit man sich auf die Gegebenheiten und Lichtverhältnisse vor Ort einstellen kann. Es ist ebenfalls sinnvoll, Orte im unmittelbaren Umfeld zu suchen, an denen man gut fotografieren kann. Es lohnt sich schon im Vorfeld geeignete Stellen für die Gruppenbilder auszukundschaften.

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