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Ganz dicht am Belichtungsmesser: Lumu

In seinem Blogbeitrag "Belichtungsmessung mit dem Smartphone" hat Torsten Kieslich bereits verschiedene Apps vorgestellt, die Euer Smartphone in einen kostengünstigen Belichtungsmesser verwandeln.

Lumu geht hier noch einen Schritt weiter: Zunächst handelt es sich bei der kostenfreien Lumu-App um eine solide Belichtungsmesser-Anwendung ohne Schnickschnack. Richtig gut einsetzbar wird Lumu dann mit der speziell entwickelten, rund 149 Euro teuren Diffusorkalotte, die in den Mikrofoneingang gesteckt wird.

Damit mutiert das iPhone zu einem ernsthaften Belichtungsmesser, mit dem sich dann auch Werte für ND-Filter hinzufügen lassen oder mehrere Messungen mit ihren Kontrastverhältnissen angezeigt werden können. Damit ist die Lumu-Lösung das einzige Angebot, das aus dem iPhone einen „echten“ Belichtungsmesser macht, der sich nicht mehr auf die Kamera des Telefons selbst verlässt.

Das iphone wird mit der Lumu Kalotte zum echten Belichtungsmesser

iPhone mit angesteckter Lumu-Messkalotte. © Torsten Kieslich

Die App selbst ist modern gestaltet, leicht zu bedienen und bietet als Werkzeug zur Objektmessung keine großen Überraschungen. Als einzige App im Testfeld bietet Lumu sogar ein kleines Demo-Video an, in dem die Funktionen gezeigt werden. Die Programmhilfe selbst ist als Overlay ausgeführt, das beim ersten Start des Programms angezeigt wird. In punkto Bedienbarkeit ist die Lumu-App führend, über große Rollfelder kann man die Werte intuitiv verstellen.

Nutzt man die App ohne die Diffusorkapsel, steht ein frei positionierbarer Messpunkt zur Verfügung. Angenehm ist, dass hier gut die Hälfte der gesamten Bildfläche zur Positionierung des Messpunktes zur Verfügung steht.

Belichtungsmessung mit der Lumu App

Die Lumu-App gibt sich bei der Spotmessung übersichtlich. Wahrscheinlich die App unseres Vergleichsfeldes, die am Apple-typischsten ist.  © Torsten Kieslich

Die App lässt sich zwischen digitalen und analogen Kameras umschalten, um den unterschiedlichen Charakteristiken von Film und Digitalbild gerecht zu werden, die Lumu-Hardware kann über das Menü kalibriert werden und es lässt sich eine Belichtungskorrektur für die Kamera einstellen.
Lumu Diffusorkalotte

Die Lumu-Messelektronik sitzt in einem robust wirkenden Aluminiumgehäuse. © Torsten Kieslich

Die Diffusionskalotte besteht aus einem gefrästen Aluminiumgehäuse mit einer Kunstoffkuppel und enthält einen eigenen Sensor zur Lichtmessung. Über die Kopfhörerbuchse wird nicht nur die Messdatenübergabe, sondern auch das Gerät mit Strom versorgt. Laut Lumu soll durch diese externe Lösung eine Belichtungsmessung zwischen 0,15 – 250.000 Lux bei ISO 100 erfolgen können - weit mehr, als mit der iPhone-Kamera möglich ist. Als Messgenauigkeit geben die Entwickler dabei +/- 0,1 EV an. Grundsätzlich sorgt auch der Diffusor für eine gleichmäßigere Lichterfassung.

Lumu Objektmessung

Lumu-App ohne Hardware ISO 800, 1/20sek, f/3.2 © Torsten Kieslich

Natürlich ist die Lumu-Hardware mit gut 149 Euro nicht billig, gemessen an den Kosten für einen externen Belichtungsmesser kann man sie aber durchaus als preisgünstig einstufen, zumal die Verarbeitungsqualität sehr gut erscheint. Ein Vorteil der kleinen Messkalotte, die rund 50 Bauteile enthalten soll, ist auf jeden Fall, dass sie weit platzsparender als ein Belichtungsmesser ist und so problemlos auch im kleinen Fotogepäck Platz findet.

Dazu erhält man für die Kalotte auch ein kleines Ledertäschchen und sogar ein Umhängeband, um das Gerät um den Hals zu tragen.

Die Messung mit der Lumu-Hardware erfolgt wie bei einem normalen Handbelichtungsmesser direkt am Objekt.

Lumu Lichtmessung

Lumu mit Lumu-Messkalotte - ISO 800, 1/80sek, f/3.2 - © Torsten Kieslich

Durch die großen Schaltflächen der App lässt sich Lumu problemlos bedienen. Jeder der gemessenen Werte kann durch Antippen fixiert werden, so dass man, wie auch beim Handbelichtungsmesser, durch Verschieben der anderen Felder passende Kombinationen von ISO, Zeit und Blende angezeigt bekommt. Insgesamt zeigt die Lumu-Hardware über mehrere Testschüsse hinweg sehr konsistente Ergebnisse und ist bei schwierigen Lichtverhältnissen sehr präzise.

Lumu

Version 2.1.1

Kosten: App kostenfrei, Messkalotte 149 Euro

Entwickler: Lumu Labs

Voraussetzung: ab iOS 7

Webseite: http://www.lu.mu

iPhone: https://itunes.apple.com/de/app/lumu/id730969737

Alle hier gezeigten Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Den Blogbeitrag zu weiteren Belichtungs-Apps könnt Ihr hier noch einmal nachlesen:

Belichtungsmessung mit dem Smartphone

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1. Juli 2016 - 15:17

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