Jens Liebchen über sein Projekt L.A. Crossing

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0 h 23 m 16 s
21.09.2022

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Jens Liebchen

L.A. Crossing

In diesem Interview gibt uns der Berliner Fotograf Jens Liebchen einen Einblick in sein großes Fotoprojekt "L.A. Crossing".

Zu dem Projekt ist ein Bildband entstanden und die Bilder sind auch Bestandteil der großen Sonderausstellung "Hollywood“ in der Helmut Newton Stiftung, die bis zum 20.11.2022 fotografische Interpretationen Hollywoods von verschiedenen Fotografen zeigt.

Los Angeles gilt vielleicht als die Autostadt schlechthin. Diese Eigenheit von Los Angeles hat sich Jens Liebchen in seinem Projekt "L.A. Crossing" zunutze gemacht. Er fuhr mit dem Auto quer durch die Stadt und fotografierte aus dem Auto heraus Stadtansichten, die sich zwangsläufig aus diesem Blickwinkel ergeben und mit denen jeder, der dort mit dem Auto unterwegs ist, konfrontiert wird. Dabei achtet Liebchen darauf, dass die Sicht auf die Dinge vom eigenen Auto eingerahmt wird. So sind Türrahmen, halb offene Fenster und Rückspiegel fester Bestandteil seines Bildaufbaus.

Aus dem fahrenden Auto heraus blickt Liebchen auf eine Stadt, die die Gegensätze von Utopie und Dystopie in sich vereint. Eine Ikone der Fotokunst, Stephen Shores Bild "La Brea Avenue / Beverly Boulevard" dient als theoretischer Aufhänger Liebchens Arbeit. Ausgehend vom "La Brea Matrix Project", in dessen Zentrum besagtes Foto stand, hat Liebchen den Blick umgekehrt und blickt nun von der Straße zurück auf die Stadt.

Ähnlich wie bei den Bildern von Michael Dressel gibt Jens Liebchen dem Betrachter einen Einblick in eine Stadt, die von dem bekannten glamourösen Hollywood meilenweit entfernt ist und gerade deswegen vortrefflich in die Sonderausstellung der Helmut Newton Stiftung passt.