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Polfilter in der Infrarotfotografie

Oft liest man, dass man Polfilter in der Infrarotfotografie wie gewohnt einsetzen kann.
In der Praxis habe ich aber erlebt, dass das Abdunkeln des Himmels mit dem Polfilter nichts bringt. Infrarot wird sehr gering in der Atmosphäre gestreut, so dass sich eh schon ein dunkler, bisweilen schwarzer Himmel ergibt.

Um Spiegelungen zu reduzieren funktionieren die Polfilter, aber bei Weitem nicht so stark wie gewohnt und bei Verwendung eines IR-Schwarzfilters, der gar kein Licht mehr durchlässt, weniger als mit IR-Filtern, die noch Anteile roten Lichts passieren lassen (weil da ein großteil des Effektes durch die Filterung des Lichts entsteht).

Zwei gekreuzte Polfilter lassen kein Licht mehr passieren aber sehr viel Infrarot, so dass sie als Infrarotfilter genutzt werden können, mit drei dicken "Abers":
1) Der motivseitige Polfilter sollte linear oder ein umgedrehter zirkularer Polfilter sein und der kameraseitige bei DSLRs ein zirkularer, bei Kompaktkameras ist die Art des Zweiten meist egal.
2) Zwei Polfilter sind teurer als ein Infrarotfilter, der auch noch mehr IR-Strahlung durchlässt. Es lohnt sich also nur, wenn entsprechende Polfilter vorhanden sind.
3) Gekreuzte Polfilter haben auch einen erhöhten Durchlass im blauen Spektralbereich. Bei meiner unmodifizierten IR-unempfindlichen Canon EOS 20D bräuchte ein IR-Bild so ca. 1 Minute, bei 10 Sekunden habe ich aber schon ein schönes blaues Bild. Es funktioniert also nur bei sehr ir-empfindlichen Kameras oder modifizierten Kameras mit internem Klarglas.

Für letztere habe ich mal so eine Art "Mischbatterie" für Licht und Infrarotstrahlung gebaut...

 

 

Filme mit mir auf FotoTV zum Thema:

Digitale IR-Fotografie

Digitale IR Fotografie 2 - Kameras

Digitale IR-Fotografie 3 - Umbau

Digitale IR-Fotografie 4 - Praxis 1

Digitale IR-Fotografie 5 - Praxis 2

Digitale IR-Fotografie 6 - EBV

Digitale IR-Fotografie 7 - Interview

19. Mai 2010 - 16:53

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