Stephen Shore im Interview - Teil 2
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Stephen Shore 2
Uncommon Places
In diesem zweiten FotoTV. Interview über den amerikanischen Fotografen Stephen Shore erfahrt Ihr, wie dieser zur Farbfotografie kam und warum er zu einer Zeit, die von Schwarz-Weiß-Fotografie dominiert war, überhaupt begonnen hat, sich dafür zu interessieren.
Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Ausstellung mit Schwarz-Weiß-Fotografien im Metropolitan Museum suchte Shore nach einer neuen Richtung, einer neuen Herausforderung. Schon immer hatte er sich für amateurhafte Fotografie interessiert und machte 1971 drei Projekte darüber. Dazu benutzte er unter anderem eine Kamera namens Mickomatic, die aus Plastik war und die Form eines Micky Maus-Kopfes hatte und machte mit ihr einfache Schnappschüsse. Außerdem bereiste er die USA und führte währenddessen ein visuelles Reisetagebuch.
Obwohl zu dieser Zeit die künstlerische Fotografie ausschließlich in Schwarz-Weiß gehalten war, begann Shore sich mehr und mehr für den Look von Postkarten und Schnappschüssen zu interessieren. Er fragte sich, warum die Farbfotografie in der Kunst keine Rolle spielte und nahm diese Fragestellung zum Anlass, dies zu ändern und begann mit der Farbfotografie.
Irgendwann entschied er sich dafür, nur noch Naturaufnahmen zu machen, zog nach Montana und suchte nach einem Weg, auch in Naturbildern den Eindruck einer Dreidimensionalität entstehen zu lassen, obwohl es dort keine Straßen, sondern ausschließlich falsches Land gab.
Wie sich seine Technik und sein Equipment während dieser Zeit genau verändert haben, erfahrt Ihr in diesem Film.
Mehr über Stephen Shore von Wikipedia:
Shore ist der einzige Sohn einer jüdischen Familie aus New York City. Shore setzte sich schon in seiner Kindheit mit der Fotografie auseinander. Als 14-Jähriger präsentierte er dem damaligen Kurator des New Yorker Museum of Modern Art Edward Steichen eigene Fotografien. Dieser erwarb, offenbar beeindruckt von der Qualität der Arbeiten, drei Werke. Mit 17 lernte Shore Andy Warhol kennen und zog in die Factory ein. Kurz vor seinem 24. Geburtstag hatte Shore dann als erster lebender Fotograf eine Einzelausstellung im New Yorker Metropolitan Museum of Art.
Stephen Shore im NRW-Forum Düsseldorf während seiner Dankesrede zur Verleihung des Kulturpreises der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh), 11. September 2010.
Ein wichtiger Ort der Anregung war für Shore Andy Warhols „Factory“, Treffpunkt für viele Avantgardekünstler der 1960er und 1970er Jahre. Shore dokumentierte das Leben in der „Factory“ und viele der dort verkehrenden Künstler und Musiker, wie z. B. Lou Reed („Velvet Underground“). Hieraus entstand dann eine Foto-Ausstellung mit dem Titel „The Velvet Years“.
In den 1970er Jahren unternahm Shore viele Reisen quer durch die Vereinigten Staaten und dokumentierte typisch amerikanische Ansichten von Siedlungen, Straßenkreuzungen, Gewerbegebieten und Tankstellen. Hier ist weltberühmt die Aufnahme Stand vom 21. Juni 1975, die eine Chevron-Tankstelle zeigt. Mit diesen Aufnahmen wurde er insbesondere neben William Eggleston und Ernst Haas zu einem der amerikanischen Pioniere der Farbfotografie. Das zu einer Zeit, als in Europa, einschließlich Deutschland, Farbfotografie in der künstlerischen Fotografie noch verpönt war.
Shore wurde schnell über die USA hinaus bekannt, durch seine Bekanntschaft mit Bernd Becher auch in Deutschland. Er nahm an der documenta 6 im Jahre 1977 teil. Shore wurde schon mehrfach in Deutschland ausgestellt, u. a. 1977 in der Kunsthalle Düsseldorf, 1994 im Sprengel Museum Hannover, 1999 in der SK Stiftung Kultur Köln und 2003 innerhalb der Ausstellung „Cruel and tender“ im Museum Ludwig Köln.
Im Jahr 2010 erhielt Stephen Shore den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) in Düsseldorf. Zeitgleich wurde dort auch die Ausstellung „Der Rote Bulli - Stephen Shore und die Neue Düsseldorfer Fotografie“ im NRW-Forum eröffnet.