Robert Lebeck im Interview - Teil 3 der Serie
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Robert Lebeck 3
Der Säbelraub
Robert Lebeck im Interview: Der Fotojournalist Robert Lebeck geht, wie wir in der letzten Folge erfahren haben, schonmal gern eigene Wege, anstatt sich der Masse anzuschließen. So auch 1960 im Kongo. Zu der Zeit haben immer mehr europäische Kolonien ihre Unabhängigkeit eingefordert und durchgesetzt, wie beispielsweise auch der belgisch kolonisierte Kongo.
Als der belgische König im Kongo ankommen sollte, verpasste Lebeck den Presse-Bus, in dem seine Kollegen zum Flughafen gebracht wurden. Auf dem Rückweg vom Flughafen hatte der Bus eine Panne, sodass Robert Lebecks Kollegen die Fahrt des Königs durch die Stadt verpassten. Es muss eine dieser lebeckschen Fügungen gewesen sein, denn so war er der Einzige, der eine politisch pittoreske Situation für die Nachwelt festhalten konnte.
Ein junger Mann, den Robert Lebeck zunächst für einen Leibwächter hielt, stürzte plötzlich mit einem Säbel bewaffnet auf ihn zu, sodass Lebeck dachte etwas angestellt zu haben. Doch dieser Mann lief weiter, hielt den Säbel weit über den Kopf, wurde von der Polizei verhaftet und schließlich in einem Jeep abgeführt. Diese kurze Szene wurde von Robert Lebeck auf einem einzigen Kleinbildfilm in 35 Aufnahmen fotografisch festgehalten und konnte später belegen, dass dem belgischen König im Kongo der Säbel, ein Machtsymbol, entwendet wurde.