Storytelling und Handlung in einem Fotobuch

Wie funktioniert eigentlich eine Geschichte und was ist Handlung? Auf diese beiden Fragen geht Sebastian H. Schroeder in dieser Folge der Masterclass Fotobuch-Konzeption ein.

Die meisten Geschichten verfolgen eine bestimmte Erzählstruktur, anhand der sich die Handlung entlang hangelt. Eine Geschichte, in der unmittelbar nach einer Einleitung deren Ende erzählt wird, ist keine Geschichte, sondern eher ein dürftiges Storytelling. Stattdessen muss Spannung aufgebaut werden. Der Held wird auf seinem Weg zum Happy End mit einer Reihe an Prüfungen und Hindernissen konfrontiert. Erst dadurch wird eine Geschichte geformt. Dabei ist es egal, ob der Held James Bond oder Luke Skywalker heißt oder – wie in unserem Fall - ein Segelflieger im Segelflugverein von Joël Wagner ist und vor seinem ersten Freiflug steht. Das Auf und Ab in der Handlung formt erst die Geschichte und baut das Storytelling auf.

In Fotobüchern wird Spannung aber nicht nur dadurch erzählt, was auf den abgedruckten Bildern zu sehen ist. Durch das bewusste Weglassen von Bildern, die für den Fortgang der Geschichte nicht relevant sind, wird der Betrachter dazu animiert, seine eigene Fantasie zu nutzen und die Geschichte zwischen den Bildern zu vervollständigen. Der Betrachter wird so indirekt zum aktiven Teilnehmer des Storytellings im Fotobuch.