Lichtquellen für Lightpainting
Nachdem wir uns im ersten Blogbeitrag unserer kleinen Serie zum Thema Lightpainting mit den Voraussetzungen für optimale Locations für Lighpainting beschäftigt haben, werfen wir heute einen Blick in unseren Ausrüstungskoffer und sehen, welche Lichtquellen zu unserer Grundausstattung gehören.
Wenn wir uns ein Motiv ausgesucht und eine Bildidee dazu haben, ist dies in Kombination mit der optimalen Location schon ein sehr guter Grundstein für eine Lightpainting-Aufnahme.
Doch ohne das notwendige Lichtwerkzeug geht gar nichts und die Nacht bleibt schwarz und ohne Licht.
Doch was gehört zu einer Grundausstattung und welches sind richtig gute Werkzeuge?
Taschenlampen - das A und O beim Lightpainting
Wenn wir hier von Taschenlampen schreiben, dann meinen wir hauptsächlich die modernen LED-Taschenlampen.
Sie sind leicht, sehr energieeffizient, sehr leuchtstark und den veralteten Halogen-Taschenlampen mit ihrem warmgelben Glühbirnenlicht weit überlegen.
Bei den LED Taschenlampen gilt übrigens das Gleiche wie bei Werkzeug. Wer billig kauft, kauft zweimal. Denn auch wenn es viele verlockende Angebote gibt, die im Vergleich zu einer der Top-LED-Taschenlampen nur ein Drittel des Preises kosten, so halten diese Leuchten meist nicht mal ein Drittel der Zeit, die das Topmodell für den dreifachen Preis leistet. Also ist gerade hier das Sparen vollkommen falsch am Platz.
Fangen wir also damit an, uns die richtige bzw. die richtigen Taschenlampen auszusuchen. Ja, Ihr habt richtig gelesen. Die richtigen Taschenlampen - wir schreiben absichtlich in der Mehrzahl.
Mit Taschenlampen beim Lightpainting verhält es sich genauso wie bei - Vorsicht Klischee ;-) - Frauen mit Schuhen und Fotografen mit Objektiven!
Man kann nie genügend davon haben und es gibt viel zu viele für ganz unterschiedliche Einsatzbereiche.
Unsere Grundausstattung
Bei uns kommen hauptsächlich LED-Taschenlampen zweier Firmen zum Einsatz.
Die in Solingen hergestellten LED-Lenser der Firma Zweibrüder Optoelektronics und die aus den USA stammenden LED-Taschenlampen der Firma Fenix.
Dabei nutzen wir überwiegend die sogenannten Tactical-Lenser, die in verschiedene Modi geschaltet werden können. Hiermit lassen sich von unterschiedlich hellem Dauerlicht über SOS-Blinkzeichen bis hin zum Stoboskoplicht verschiedene Lichtarten oder Lichtfunktionen durchschalten.
Kleine Taschenlampe für kleine Objekte und Ornamente
Zunächst einmal brauchen wir eine kleine Taschenlampe, die kleinere Objekte ausleuchten kann, mit der wir einen Schriftzug malen können. Hier verwenden wir gleich mehrere verschiedene LED-Leuchten.
Die LED-Lenser P4 BM ist eine kleine LED-Taschenleuchte, in Form und Größe ähnlich einem Kugelschreiber. Zum Schreiben eines Namens oder um kleinere Ornamente in ein Lightpainting zu zeichnen, eignet sie sich perfekt.
Die Leuchtkraft von nur 18 Lumen ist nicht unbedingt sehr hell, aber genau für diese Zwecke ausreichend, da sie nicht überblendet. Die Leuchtweite beträgt immerhin 25 Meter.
Der Lichtkegel lässt sich fokussieren und dank des Betriebs mit zwei AAA-Batterien - wir nutzen hierfür Akkus - erzielt man eine Betriebsdauer von 8,5 Stunden.
Für die weißen Wellenlinien wurde der LED Lenser P4 BM genutzt. Weiterhin kam auch die Fenix TK75 für das weiße Hintergrundlicht zum Einsatz. Für die farbigen Scheiben haben wir einen selbstgebastelten Lichtstab verwendet. Wie man solch einen Stick herstellt und verwendet, verraten wir Euch in einem späteren Blogbeitrag.
Farbige Effekte für Lightpainting Aufnahmen und das Ausleuchten großer Flächen
Eine weitere sehr empfehlenswerte LED-Leuchte, die wir immer mit dabei haben, ist die Led-Lenser P7QC.
Das Chamäleon unter den LED-Taschenlampen hat eine Leuchtstärke von 220 Lumen, leuchtet maximal 60 Meter weit und maximal 25 Stunden lang.
Die 4 unterschiedlichen Farben lassen sich während des Betriebs wechseln.
Diese LED-Leuchte ist unser ständiger Begleiter - rotes, grünes, blaues und weißes Licht sind schon einmal die Grundlage, um in unterschiedlichen Lightpainting-Aufnahmen für farbige Effekte zu sorgen.
Zusätzlich zum normalen und gedimmten Dauerlicht verfügt sie auch über einen Blink- bzw. Stroboskopmodus.
Eine andere enorm starke, kleine Taschenlampe, die eine Leistung der großen Kaliber hat, ist die Wolf Eyes Nite Hunter. Sie hat eine Reichweite von maximal 381 m und maximal 827 Lumen.
Die Wolf Eyes von Nite Core hat eine ganz phänomenale und außergewöhnliche Besonderheit: Der Lichtkegel lässt sich beim Zoomen auf einen rechteckigen Kegel einstellen (anders als bei anderen Taschenlampen, die alle einen runden Spot haben).
Der Vorteil ist, dass sich mit dieser kleinen und kompakten aber sehr leuchtstarken LED-Taschenlampe mit hoher Leuchtweite zum einen sehr gut große Flächen und weite Entfernungen ausleuchten lassen, sich andererseits aber auch bei klein und quadratisch eingestelltem Lichtkegel feinere Ecken und Kanten von Objekten gezielt und quadratisch ausleuchten lassen.
Durch ein wenig handwerkliches Geschick, einige Farbfolien und eine Dichtung aus dem Baumarkt lässt sich für diese LED-Leuchte mit wenig Zeit und Geld ein Aufsatz herstellen, mit dem man die Leuchte in unterschiedlichen Farben betreiben kann.
Power für das Ausleuchten von Hintergründen
Um Hintergründe auszuleuchten, braucht man mehr Power.
In diesem Sektor der leistungsstarken Taschenlampen gibt es immense Qualitätsunterschiede und ebensolche Preisunterschiede. Wobei nicht immer das Teuerste das Beste ist.
Wir benutzen zwei verschiedene große Taschenlampen. Led Lenser X21.2 und Fenix TK75.
Die Led Lenser X21.2 lässt sich fokussieren, der Lichtkegel kann verändert werden. Die Leuchte kann allerdings nur mit insgesamt 3 D-Zellen betrieben werden.
Vom Betrieb mit Akkus wird bei diesem Modell abgeraten. Es gibt hiervon allerdings auch Modelle mit integriertem und wiederaufladbaren Akku, jedoch kosten diese dann nochmal das Doppelte vom Anschaffungspreis der X 21.2.
Aber auch die X21.2 hat mit einer Leuchtstärke von 1.600 Lumen und einer Leuchtweite von maximal 600 m bei einer Betriebsdauer von maximal 100 Stunden so einiges an Leistung zu bieten.
Sie ist aber auch nicht nur von der Lichtleistung gigantisch. mit ihr lässt sich ein Einbrecher nicht nur zur Erblindung bringen, sondern man kann ihn damit auch gleich noch erschlagen.
Bei der Fenix TK75, die jedoch noch leuchtstärker ist, kann man den Lichtkegel nicht regeln, sie hat einen fixen Fokus, dafür aber überzeugt der deutlich günstigere Preis im Vergleich zur X 21.2.
Betrieben mit 4 aufladbaren 18.650 Akkus ist sie für uns eine sehr effiziente und nützliche Leuchte, die überwiegend für flächige Ausleuchtungen von Objekten und Motiven eingesetzt wird.
Auch hier lassen sich wieder mit etwas Geschick und einigen bunten Folien Farbaufsätze erstellen, um Objekte und Flächen in unterschiedlichen Farben auszuleuchten.
Für das lila Licht am Boden und das grüne Licht in den Bäumen kam der LED-Lenser X 21.2 zum Einsatz, für die weiße Beleuchtung im Hintergrund der Brücke wurde der Fenix TK75 genutzt
Farbige und transparente Diffusoren
Für viele der LED-Leuchten werden zusätzlich klar-transparente oder farbige Diffusoren oder Kegel angeboten.
Damit kann man die Lichtstreuung reduzieren und ein weicheres und feineres Licht erzielen.
Diese Diffusoren sorgen auch dafür, dass man damit spannende Lightpainting-Figuren oder Lightpainting-Objekte, wie z.B. einen Orbit erstellen kann
Der orange Orbit wurde mit Hilfe der Fenix LD22 und dem orangen Diffusor erzeugt.
Praktischer Transportkoffer
Ohne Taschenlampen geht wie gesagt nichts. Deshalb sollte man schnell anfangen, sich eine Sammlung anzulegen.
Und genau weil sich schnell ganz viele Taschenlampen ansammeln, haben wir uns statt vieler unterschiedlicher, kleiner Transportverpackungen für die einzelnen Taschenlampen etwas ganz anderes ausgedacht.
Ein großdimensionierter, staub- und wasserdichter Fotokoffer mit Rasterschaumstoff eignet sich perfekt, um all seine LED-Taschenlampen, die man immer benötigt und bei jeder Performance dabei hat, gut geschützt, ordentlich und übersichtlich sortiert griffbereit zu haben.
Jede LED-Leuchte liegt hier gut fixiert und übersichtlich sortiert. So steht einem die richtige Leuchte für jeden Zweck immer schnell zur Verfügung.
Das war's erst einmal für heute. Im nächsten Blog erfahrt Ihr dann, wie Ihr mit Lightpainting spezielle Formen erstellen könnt.
Teil 1 zum Thema Locations für Lightpainting könnt Ihr hier nachlesen: https://www.fototv.de/blog/locations-fur-lightpainting
Alle hier gezeigten Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht des Autors.
Wenn Ihr Euch für Lighpainting interessiert, schaut Euch doch auch unseren 17-teiligen Intensivkurs Lightpainting mit Lumenman Bernhard Rauscher an: