Sicherheitstipps für ungetrübte Urlaubsfreuden – Auf Reisen
Nachdem ich im letzten Blogbeitrag ein paar Hinweise dazu gegeben habe, was ihr vor einer Reise bedenken und regeln solltet, gibt es heute ein paar Tipps für das sichere Reisen mit der Kamera.
Urlaubsimpressionen in sozialen Netzwerken
Im Urlaub angekommen, ist man natürlich schnell versucht, seine Impressionen in sozialen Netzwerken zu teilen. Damit erhalten aber auch potenzielle Einbrecher hilfreiche Hinweise, wo gerade sturmfreie Bude ist. Selbst wenn die Privatsphären-Einstellungen z.B. bei Facebook so gesetzt sind, dass nur Freunde und „Freunde von Freunden“ die Einträge lesen können, gibt es hier doch oft „Freunde“, die man selbst gar nicht persönlich kennt und von denen man nicht sicher weiß, ob deren Profile echt sind. Also lieber erst nach dem Urlaub posten, auch wenn es schwerfällt.
Weniger ist mehr
Während einer Reise solltet ihr natürlich gut auf eure wertvolle Kameraausrüstung und auch auf eure Bilddaten aufpassen.
Zunächst einmal heißt es, „weniger ist mehr“. Abgesehen davon, dass ihr euch erspart, kiloweise Kameraequipment mitzuschleppen, erregt ihr mit kleineren Kameras und Objektiven weniger Aufsehen. Mein Favorit für Reisen ist eine leichte, handliche spiegellose Kamera, die von Laien nicht gleich als „teure Profikamera“ wahrgenommen wird. Da aber auch meine kleine Kameraausrüstung recht kostspielig ist und ich schon die schmerzliche Erfahrung machen musste, dass mir eine Kamera aus dem Rucksack geklaut wurde, achte ich auf Reisen sehr darauf, dass mir das nicht nochmal passiert.
Helferlein für die Sicherheit
Wenn ich zum Beispiel mit der Kamera durch eine Stadt streife, verschließe ich meinen Rucksack mit einem kleinen Zahlenschloss. Ein zweites Zahlenschloss ist an meinem Koffer, falls es im Hotel keinen Safe gibt. Gibt es einen Safe, verstaue ich dort die Objektive, die ich an dem Tag nicht mitnehme, ebenso wie meine beschriebenen Speicherkarten, Festplatten und sonstige Wertsachen wie Pass, Reisedokumente und Hausschlüssel.
Die Kamera selbst trage ich an einem Gurt, der innen mit einem Drahtseil versehen ist, so dass man ihn nicht durchschneiden kann. Wenn ich unterwegs bin, habe ich außerdem immer eine Hand an der Kamera. Bei Pausen im Café oder Restaurant lege ich die Kamera nie auf den Tisch, denn geübte Diebe sind schneller als man denkt. Die Kamera kommt in den Rucksack oder die Tasche, und diese schön sicher zwischen meine Füße unter den Tisch (damals hat man mir meine Kamera aus einem Rucksack geklaut, den ich im Café neben meinem Stuhl stehen hatte.)
Die Kamera im Café oder Restaurant NIE offen auf dem Tisch liegen lassen!
Es gibt übrigens spezielle Kamerarucksäcke, bei denen der Zugang zur Ausrüstung auf der Seite liegt, die am Rücken getragen wird. So ist kein Zugriff von der Außenseite möglich. Als ich auf einer Rolltreppe in einer Berliner U-Bahn Station plötzlich die Hand eines Taschendiebs in meiner Hosentasche spürte und mir klar wurde, dass sich in meinem Rucksack Ausrüstung im Wert von mehr als 6.000 Euro befand, war ich sehr dankbar über dieses System. Auch gibt es spezielle Kamerataschen mit Schlössern, die nicht so leicht von Unbefugten zu öffnen sind. Gut sind auch Kamerarucksäcke oder -taschen, die nicht so offensichtlich als solche zu erkennen sind.
Mit solchen Rucksäcken und Taschen ist die Kameraausrüstung auf Reisen gut geschützt
Kamera nicht aus den Augen lassen
Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, lasse ich die Kamera nie im Auto, wenn ich aussteige. Bin ich mit der Bahn auf Reisen, kommt der Kamerarucksack zwischen meine Füße und nicht oben in das Gepäckablagefach. Es gibt spezialisierte Diebesbanden, die an den Bahnhöfen schnell in die Abteile kommen und Rucksäcke und Taschen aus den Gepäckablagen klauen. Blöd, wenn man gerade ein Nickerchen macht oder denkt, ein Mitreisender holt seine Tasche. Mir ist das glücklicherweise noch nicht passiert, aber Freunden, die auf dem Weg zum Fernreise-Flughafen waren und dann dank gestohlener Ausweise die Reise erst zwei Tage später antreten konnten. Und nach ihrem Urlaub mussten sie erst Mal einen Schlüsseldienst beauftragen, um wieder in ihre Wohnung zu kommen.
Datensicherung unterwegs
Urlaubsbilder sind unwiederbringlich, deshalb müssen sie besonders geschützt werden. Speicherkarten können durch äußere Einflüsse wie Hitze, Kälte, Flüssigkeit oder Sand beschädigt werden. Achtet darauf, sie während der Reise an einem kühlen und trockenen Ort aufzubewahren und lasst sie nicht in der Hitze herumliegen. In speziellen Speicherkarten-Hardcases sind sie außerdem vor mechanischer Einwirkung geschützt. Wurden Speicherkarten schon sehr häufig beschrieben, erhöht sich die Gefahr von Schreib- und Lesefehlern. Passiert das im Urlaub, kennzeichnet ihr am besten die entsprechende Karte, verseht sie mit dem Schreibschutz und versucht die Bilder zu Hause mit einem Datenrettungsprogramm wie z.B. Recuva wiederherzustellen. Entfernt niemals die SD-Karte oder die Batterie während eines Speichervorgangs, das kann die Speicherkarte zerstören. Um Datenfehlern vorzubeugen, sollten Speicherkarten außerdem immer formatiert werden, wenn ihr sie in die Kamera einlegt. Vergewissert euch aber vorher, dass ihr die Bilddaten bereits gesichert habt.
Für die Sicherung vor Ort gibt es verschiedene Lösungen und Strategien. Wenn ihr genug Speicherkarten mitgenommen habt, könnt ihr die Bilder auf den Speicherkarten belassen und sie erst zu Hause löschen. Es kann jedoch nichts schaden, die wertvollen Urlaubserinnerungen noch an einer zweiten Stelle zu sichern.
Wer ein Notebook dabei hat, zieht sich die Bilder zusätzlich auf eine externe Festplatte. Inzwischen gibt es erschwingliche mobile SSD-Festplatten, die handlicher, schneller und unempfindlicher als Festplatten mit Schreib-/Lesekopf sind. Oder ihr verwendet robuste externe Festplatten wie die von LaCIE, die besonders widerstandsfähig gegen Stöße, Staub und Regen sind. Denkt hier nur an das Kartenlesegerät, falls der Laptop keinen Kartenleser hat.
Ein Hardcase für die SD-Karten, eine robuste externe Festplatte von LaCIE Rugged oder eine kleine handliche SSD Festplatte kommen mit ins Reisegepäck
Festplatten mit integriertem Kartenleser (z.B. WD My Passport Wireless) erlauben die Datensicherung ohne Laptop. Auch mobile Multifunktions-Mini-Router bzw. Filehubs wie z.B. die von RAVPower ermöglichen die direkte Übertragung von Fotos auf einen USB-Stick oder eine externe Festplatte und können zusätzlich als Powerbank und WIFI-Repeater eingesetzt werden.
Aktuelle Kameramodelle sind zudem häufig mit WIFI ausgestattet, so dass ihr die Daten von der Kamera drahtlos auf euer Smartphone oder Tablet übertragen, dort beispielweise mit Lightroom mobil bearbeiten und in der Cloud speichern könnt.
Habt ihr keine Kamera mit WIFI-Funktion, lassen sich Speicherkartenleser und USB-Sticks mittels sogenannter OTG Adapter an zahlreiche Smartphone-Modelle und Tablets anschließen.
Clouddienste gibt es viele: Dienste wie Dropbox, Google Drive, OneDrive, iCloud, Adobe Cloud bringen schon einige GB an kostenlosem Speicherplatz mit, für mehr ist eine Gebühr fällig. Für Amazon Prime Kunden gibt es unbegrenzten Fotospeicherplatz und viele Mobilfunkfirmen bieten ihren Kunden ebenfalls kostenlosen Cloudspeicher an. Wer auf auf DSGVO konformen Datenschutz setzt, ist bei in Deutschland ansässigen Dienstleistern wie OecherWolke gut aufgehoben.
So, ich hoffe, es waren ein paar Tipps dabei, die eure Reise sicherer machen und wünsche euch einen unvergesslichen Urlaub mit einer sehenswerten Fotoausbeute.
Zu den vorherigen Blogbeiträgen zum Thema Sicherheit geht es hier:
Sichereitstipps für euer Kameraequimpent
Sicherheitstipps für ungetrübte Urlaubsfreuden - Vorbereitung
Hier gibt es auch noch ein paar FotoTV. Filme, die zum Thema passen:
Alle Beiträge zum Thema Reisefotografie