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CAMERA WORK präsentiert: Romney Müller-Westernhagen

 

CAMERA WORK präsentiert: Romney Müller-Westernhagen
Beyond Faces
Ausstellung vom 11. August – 22. September 2012
 
CAMERA WORK
Kantstraße 149 ⋅ 
10623 Berlin
 
Öffnungszeiten: Dienstag – Samstag ⋅ 11–18 Uhr
 
© ROMNEY MÜLLER-WESTERNHAGEN, WLADIMIR KLITSCHKO POST-FIGHT, 2010 CAMERA WORK freut sich, ab dem 11. August 2012 die weltweit erste Ausstellung der Photographin Romney Müller-Westernhagen zu präsentieren. Die Einzelausstellung »Beyond Faces« gibt Einblick in das Wirken der Künstlerin als Porträtphotographin und zeigt mit über 30 ästhetisch ungezwungenen Konterfeis von Persönlichkeiten aus Politik, Schauspiel, Kunst, Sport oder Alltag eine motivisch abwechslungsreiche Serie innerhalb der zeitgenössischen Porträtphotographie.
 
 
Vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier, einem tätowierten Gangster aus Kapstadt über Boxweltmeister Wladimir Klitschko bis hin zu ihrem Ehemann, Musiker und Schauspieler Marius Müller-Westernhagen: Wenn Lebensentwürfe sich unterscheiden und nicht selten damit einhergehend äußere
Charakteristika und Fassaden den Blick auf einen Menschen bestimmen, dann vermag es alleinig die Photographie, die »Seele« des Menschen ungefiltert zu zeigen. Romney blickt mit ihren Porträtphotographien hinter diese Fassaden. Sie lässt die Persönlichkeiten sprechen und gewährt den Porträtierten dadurch eine Gestaltungsfreiheit, die viele Photographen versuchen zu unterbinden. Dieses Verhältnis zwischen Photographin, Kamera und dem Motiv prägt die Stimmung der Bilder und verleiht ihnen eine Ausdruckskraft, die jenseits von einseitig künstlicher Inszenierung einen nonchalanten Charme innehat.
 
Entfernt von seriellen, schematisierten Porträtaufnahmen, legt Romney besonderen Wert auf bestimmte Charakteristika der Motive und Bildsprache. So arbeitet sie oftmals die Besonderheit der zum Betrachter sprechenden Augen der Porträtierten heraus. Sie verzichtet bewusst auf störendes Beiwerk im Arrangement, um den Blick für das Wesentliche zu bewahren. Ein schelmisch lachender Joschka Fischer, ein melancholisch blickender, sensibler Jens Lehmann oder einfach aus dem Alltag gegriffene faszinierende Gesichter, die Romney beeindrucken: Photographiert werden ihre Porträts oft in ihrer privaten Umgebung. Durch diese intime Atmosphäre ohne künstliches Licht oder anwesende Assistenten entsteht ein unbefangener Raum, der Natürlichkeit zulässt. Einige Photographien sind an Orten wie New York, Südafrika, Südostasien oder auch im Umkleideraum einer Arena in Düsseldorf entstanden. Hier nahm Romney 2010 das Porträt des Boxweltmeisters Wladimir Klitschko direkt nach einem seiner Kämpfe auf. Andere Werke wiederum besitzen einen experimentellen Charakter, darunter beispielsweise ein expressives Porträt des Künstlers Jonathan Meese.
 
Ob heiter, bewegend, traurig oder sinnlich – »Beyond Faces« zeigt auf, ohne einer Inszenierung oder adaptierten Formsprache zu unterliegen, wie subtile Gestiken und eine fein nuancierte Ausstrahlung Bildstimmungen dominieren können, Interesse an der Geschichte hinter dem äußerlich Sichtbaren wecken. Besonders spannend ist das vor dem Hintergrund, dass sich Romney Gesichter mit speziellem Charisma aussucht, teils prominente Persönlichkeiten, Menschen verschiedener Ethnien und Altersgruppen. Und obschon die Zusammenstellung der emotional übergreifenden Photographien als gezeigter Korpus harmoniert, ist es doch jedes einzelne Porträt, das für sich betrachtet etwas Ergreifendes beherbergt und die Faszination der menschlichen Ausdruckskraft aufzeigt.
 
Über Romney Müller-Westernhagen
 
Geboren und aufgewachsen in New York, studierte Romney Müller-Westernhagen an Parsons The New School for Design Modeillustration und Grafikdesign. Nach ihrem Abschluss zog sie nach Europa, entwarf für italienische Modeunternehmen Kataloge und konnte sich als Illustratorin etablieren. Später war sie selbst als Model 13 Jahre lang für Label wie Chanel, Azzedine Alaia, Yojhi Yamamoto, Versace und Jil Sander tätig. Inspiriert und gefördert von ihrem Ehemann, entwickelte sich bei der Autodidaktin Romney ein stetig wachsendes Interesse am Medium der Photographie als Kunstform. Ab dem Jahr 2001 wurde sie in den Genres Reportagephotographie und Street Photography tätig und nutzt dabei ihre vielfältigen Erfahrungen hinsichtlich aller Formen der Inszenierung.Als Modeillustratorin und Model hat Romney die Inszenierung mit getragen oder selbst erschaffen, als Ehefrau des Stars Marius Müller-Westernhagen erlebt sie täglich mit, welcher Kern sichtbar wird, wenn die Inszenierung von der Persönlichkeit abfällt. Diese persönlichen Erfahrungen machen es ihr möglich, der Inszenierung ausgesetzte Persönlichkeiten von einer anderen Seite zu zeigen und vermeintlich unscheinbaren Menschen die Möglichkeit einer Selbstinszenierung zu geben.
 
Die ersten Veröffentlichungen hatte Romney im Liedtextbuch »Mein Herz, dein Blut. Neue Texte« (2003, Steidl Verlag) von Marius Müller-Westernhagen. Weitere photographische Arbeiten von ihr erschienen dann in seinen CD und DVD-Booklets, bis sie sich schließlich 2011 auch für das Coverphoto des Albums »Hottentottenmusik« verantwortlich zeigt. Im selben Jahr wurde ihr Photoband »Auf der Straße mit Westernhagen. Das Leben auf Tour – ein Blick hinter die Kulissen« (2011, AS Young Media) veröffentlicht. Weitere auch in der Ausstellung gezeigte Porträts wurden u.a. in Zeitschriften wie »GQ« oder »Deutsch Magazine« publiziert. Romney Müller-Westernhagen lebt und arbeitet mit ihrem Ehemann Marius in Berlin und Südafrika.
 
Weitere Informationen und Austellungen unter: www.camerawork.de
Bild: © ROMNEY MÜLLER-WESTERNHAGEN, WLADIMIR KLITSCHKO POST-FIGHT, 2010 
2. Juli 2012 - 13:49

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