Trends in der Naturfotografie
So, liebe FotoTV-in-die-Röhre-Gucker.
Wir haben am Wochenende das Sofa gegen einen Besuch beim Naturfotofestival der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen in Lünen getauscht. Wir wurden dort super nett empfangen und konnten tolle Interviews machen, die Euch in den nächsten Monaten das Naturfotothema näher bringen werden.
Vorab schonmal einige Beobachtungen, die für uns, die wir keine Naturfoto-Cracks sind, neu waren.
- Es scheint eine spannende Änderung in der Art und Weise zu geben, wie Tiere heute fotografiert werden. Fast alle sagten, dass Portrait-Shots, so nah wie möglich ran mit riesen Objektiven, nicht mehr dem Zeitgeist entsprechen. Die Naturfotoprofis versuchen heute, Tiere in ihrem Umfeld zu zeigen. Das ist natürlich doppelt schwer, denn es muss nicht nur das Tier perfekt drauf, sondern auch noch die Landschaft!
- Dann experimentieren viele Naturfotografen auch mit künstlerischen Techniken. Waren früher Bilder nur gut, wenn sie super scharf waren, so gilt das Arbeiten mit Unschärfe, Verwischungen und Abstraktion als modern. Dazu konnten wir letzte Woche bereits vor dem Festival zwei Praxisworkshops drehen.
- Auch sehr interessant: Eine leidenschaftliche Diskussion findet derzeit über manipulierte Tierfotos statt. Es hat wohl einen bekannten Naturfotografen gegeben, der auf frischer Tat ertappt wurde und das hat die Frage aufgeworfen, wo Bildbearbeitung aufhört und wo Manipulation anfängt. Sicher ein Thema, das noch in anderen Fotodisziplinen besprochen werden wird.....
- Schliesslich das nicht so erfreuliche: Die Naturfotografie ist ein sehr sehr hartes Brot geworden. Vorbei die Zeiten von vorab finanzierten Fotoaufträgen. Die Fotografen ziehen auf eigene Faust los und versuchen dann, ihre Produktionen zu verkaufen und das gegen immer weniger Geld....
Soweit mal der Eindruck der letzten Naturfoto-Tage. Mittwoch geht es weiter mit einem schönen Beitrag zum Geburtstag eines ganz Grossen....
Es grüßt: Das FotoTV Team (etwas erschöpft und erkältet, nach so viel Natur ;-) )