Stephen Shore Interview Teil 1 von 2
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Stephen Shore 1
Die Anfänge
Stephen Shore's Interesse an Fotografie begann schon sehr früh in seiner Kindheit. Mit gerade einmal 6 Jahren erhielt er eine Dunkelkammer als Geschenk und verliebte sich sofort in die Laborarbeit. Noch bevor er 9 Jahre alt wurde, kamen zwei weitere Geschenke dazu, die ihn seinem Traumberuf Fotograf näher kommen ließen: Eine Kleinbildkamera und eine Ausgabe von Walker Evans' "American Photographs".
Gerade Evans' Bilder haben Shore tief beeindruckt und beeinflusst. Er fand in Evans nicht nur ein Vorbild, dem er nacheifern wollte, vielmehr fand er in ihm eine Seelenverwandschaft.
Gerade in den letzten Jahren in der High-School hielt sich Stephen Shore lieber damit auf, sich die Filmgeschichte selbst beizubringen, indem er täglich 3 - 4 Filme ansah. Als er durch Zufall Andy Warhol kennenlernte, und die Erlaubnis erhielt, in Warhols "the factory" zu fotografieren, hatte er einfach keine Zeit mehr zur Schule zu gehen und schied offiziell vom Unterricht aus.
Was genau Stephen Shore bei Andy Warhol lernte, und wie sich seine Fotografie in den 70er und 80er Jahre änderte, erzählt er in diesem Interview.
Mehr über Stephen Shore aus Wikipedia:
Shore ist der einzige Sohn einer jüdischen Familie aus New York City. Shore setzte sich schon in seiner Kindheit mit der Fotografie auseinander. Als 14-Jähriger präsentierte er dem damaligen Kurator des New Yorker Museum of Modern Art Edward Steichen eigene Fotografien. Dieser erwarb, offenbar beeindruckt von der Qualität der Arbeiten, drei Werke. Mit 17 lernte Shore Andy Warhol kennen und zog in die Factory ein. Kurz vor seinem 24. Geburtstag hatte Shore dann als erster lebender Fotograf eine Einzelausstellung im New Yorker Metropolitan Museum of Art.
Stephen Shore im NRW-Forum Düsseldorf während seiner Dankesrede zur Verleihung des Kulturpreises der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh), 11. September 2010.
Ein wichtiger Ort der Anregung war für Shore Andy Warhols „Factory“, Treffpunkt für viele Avantgardekünstler der 1960er und 1970er Jahre. Shore dokumentierte das Leben in der „Factory“ und viele der dort verkehrenden Künstler und Musiker, wie z. B. Lou Reed („Velvet Underground“). Hieraus entstand dann eine Foto-Ausstellung mit dem Titel „The Velvet Years“.
In den 1970er Jahren unternahm Shore viele Reisen quer durch die Vereinigten Staaten und dokumentierte typisch amerikanische Ansichten von Siedlungen, Straßenkreuzungen, Gewerbegebieten und Tankstellen. Hier ist weltberühmt die Aufnahme Stand vom 21. Juni 1975, die eine Chevron-Tankstelle zeigt. Mit diesen Aufnahmen wurde er insbesondere neben William Eggleston und Ernst Haas zu einem der amerikanischen Pioniere der Farbfotografie. Das zu einer Zeit, als in Europa, einschließlich Deutschland, Farbfotografie in der künstlerischen Fotografie noch verpönt war.
Shore wurde schnell über die USA hinaus bekannt, durch seine Bekanntschaft mit Bernd Becher auch in Deutschland. Er nahm an der documenta 6 im Jahre 1977 teil. Shore wurde schon mehrfach in Deutschland ausgestellt, u. a. 1977 in der Kunsthalle Düsseldorf, 1994 im Sprengel Museum Hannover, 1999 in der SK Stiftung Kultur Köln und 2003 innerhalb der Ausstellung „Cruel and tender“ im Museum Ludwig Köln.
Im Jahr 2010 erhielt Stephen Shore den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) in Düsseldorf. Zeitgleich wurde dort auch die Ausstellung „Der Rote Bulli - Stephen Shore und die Neue Düsseldorfer Fotografie“ im NRW-Forum eröffnet.