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Endless Bokeh II - Tricks und Tipps

Starkes Bokeh - Tipps und Tricks      

Papierdünne Schärfentiefe und riesige Bokeh Bubbles, wer will das nicht? Hier kommen noch ein paar besonders ausgefeilte Dirrrrty Tricks!

Nachdem ich Euch im ersten Teil der „Bokeh“-Reihe die klassischen Techniken gezeigt habe, kommen nun hier ein paar Zaubertricks, um auch dann mit Unschärfe gestalten zu können, wenn Ihr einmal das Vollformat zu Hause vergessen habt – Tricks, die teilweise selbst mit dem Smartphone funktionieren! :-)

Defocus Stacking 

Das Aufhängerbild ist mit einer APS-C-Kamera mit 50 mm aufgenommen. Hiermit würde eine Freistellung des Motivs auf so großem Abstand per Schärfeverlauf kaum gelingen. Der Trick ist, einfach zwei Fotos zu machen, wobei das eine ein wenig defokussiert ist. Am Rechner fusioniert man dann im Anschluss die zwei Shots händisch mittels einer Maske in Photoshop.

Defocus Stacking

Sehr kleiner Abstand

Das nächste Bild ist wieder mit APS-C / 50 mm aufgenommen, aber ich war dieses Mal auf sehr geringem Abstand und habe weiterhin darauf geachtet, dass der Hintergrund möglichst weit entfernt war. Die Lichter im Hintergrund liefern ein schönes Bokeh, und die Kühlerfigur im Vordergrund steht sozusagen für das komplette Auto.

Sehr geringer Abstand für ein schönes Bokeh und geringe Schärfentiefe

Bokehrama 

Wenn Ihr, wie bei der letzten Aufnahme gezeigt, sehr nah dran seid, dann könnt Ihr dennoch auch den Bildwinkel vergrößern, indem Ihr einfach in dieser Stellung ein Panorama aufnehmt. Im Beispiel mit Katinka vor der Frankfurter Skyline habe ich zwar Vollformat und ein 70-200 verwendet, aber ohne Pano-Technik wäre es dennoch nicht gelungen, zum einen diese ausgeprägte Unschärfe zu erzeugen und zum anderen so viel Hintergrund aufs Bild zu bannen (Telelinsen komprimieren – man hätte nur einen kleinen Teil der Szene im Hintergrund gesehen).

Bokehrama

Wie ein Bokehrama genau funktioniert, könnt Ihr übrigens in meinem zweiteiligen Blogbeitrag "Panoramatechnik - auch für Porträts" nochmal nachlesen.

Hintergrundtausch 

Der Aston wurde schlicht tagsüber auf einem Parkplatz fotografiert. Aber natürlich ist es ein Leichtes, auch später noch in Photoshop einen neuen Hintergrund mit beliebiger Unschärfe einzufügen. Dafür müsst Ihr nur das Auto freistellen (oder freistellen lassen: www.clippingfactory.com) und den neuen Hintergrund einfügen. Ein paar Fotofilter o.ä. helfen, die zwei Bildteile glaubhaft zu verschmelzen.

Freelensing 

Bei dem Hintergrund zum Aston Martin erkennt Ihr vielleicht auch einen eher ungewöhnlichen Schärfeverlauf. Es sieht ein wenig nach einer Tilt-Linse aus, ist aber in Wirklichkeit eine ganz normale Festbrennweite, die schlicht vom Kamerabody abgeschraubt und ein wenig im Bajonett verkippt wurde. Diese für die Kamera nicht ganz ungefährliche Technik heißt Freelensing.

Freelensing

Freelensing

Einfach mal unscharf 

Wenn alle Stricke reißen, wenn Ihr zum Beispiel nur ein Smartphone dabei habt, das durch den kleinen Sensor immer eine störend große Schärfentiefe liefert, dann stellt doch einfach einmal komplett unscharf. Bei Motiven wie dem Weihnachtsbaum kann auch das funktionieren!

Einfach mal unscharf

Probiert doch die eine oder andere Technik selbst einmal aus. Viel Spaß dabei wünscht Euch Euer Tilo.

Teil 1 zum Thema "Endless Bokeh" könnt Ihr hier noch einmal nachlesen: https://www.fototv.de/blog/endless-bokeh-i-die-grundlagen

Alle hier gezeigten Text und Fotos unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Schaut Euch auch die folgenden Filme an:

Bildlook Orten-Effekt in photoshop

Stacked Imaging Makroaufnahmen

Bens Bokeh-Effekt

Fotografische Unschärfe im Portrait

Hintergründe austauschen

 

 

 

24. November 2015 - 10:51

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