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Makro in the City - Makrofotografie mal ganz anders

Ich denke, jeder von Euch hat schon mal ein Makro fotografiert. Die Makrofotografie wird normalerweise mit Natur und Blumen assoziiert. Ferner hat die Makrofotografie eher einen schlechten Ruf, weil es als Anfängerding angesehen wird. Ich mag Blumenmakros auch nicht, weil man einfach schon zu viele davon gesehen hat.

Es ist auch sehr schwierig, ein gutes Blumenmakro zu machen, weil es schon sehr viele gute solcher Bilder gibt. Als ich wieder mal genug von der Streetfotografie hatte, dachte ich mir: Warum gehst Du nicht mal mit einer Makrolinse auf die Straße?

Schließlich bietet die Straße ja auch für andere Bereiche der Fotografie einiges an. Und da die Straße mein Studio ist und ich keine Blümchen mag, gab es auch keine Alternative.

Makrofotografie mal anders

Ich fuhr in die Stadt, lief die gleiche Strecke ab wie sonst, fokussierte mich aber auf etwas ganz anderes. Mein Blick war diesmal nicht auf die Menschen gerichtet, sondern meine Augen suchten nach Strukturen, welche sehr klein waren. Mir fiel sofort auf, dass ich mich komplett von allen Menschen abwendete und nur noch meinen neuen „Auftrag“ im Fokus hatte.

Das war auch der Sinn und Zweck der Übung. Mich von meiner normalen Art der Fotografie abzulenken, etwas Neues, etwas anderes auszuprobieren.

Das ist mir mit dieser Aufgabe gelungen. Und das Beste war, es hat mir unglaublichen Spaß gemacht. Ich kroch auf dem Boden, ignorierte die Menschen, die mich komisch anschauten und sah nur noch meine schwarzweißen Miniaturstrukturen in Bodennähe.

Makromotive in der Streetfotografie

Das Schöne an der Fotografie ist, dass man nicht weit reisen muss, um Spaß zu haben. Schön finde ich auch, dass sie, abgesehen von der Ausrüstung, bei der Ausführung nichts mehr kostet. Bei der Makrofotografie auf der Straße nimmt man Dinge auf, die zwar vorhanden aber so winzig sind, dass sie meistens keiner wahrnimmt.

Und genau hier liegt die Faszination dieser Art der Fotografie. Man läuft mit ganz anderen Augen durch die Straßen seiner Stadt und sieht Dinge, die man vorher noch nie wahrgenommen hat. Man kann seine Stadt in Bildern darstellen, wie sie noch niemand gesehen hat. Ihr findet Euch plötzlich kniend vor Kühlergrills oder Gullideckeln wieder.

Ist Euch schon mal aufgefallen, dass ein Gullideckel von Nahem aussieht wie eine Tafel Schokolade? So ist es jedenfalls bei uns in der Schweiz.

Makros in der Stadt

Technisch gesehen gehe ich sehr pragmatisch an das Thema ran. Ich nutzte meine Olympus OM-D und das 60mm Makro Objektiv von Olympus. Ich stelle die Kamera auf A, um die Blende auf f/2.8 einzustellen. Ich lasse diese Einstellungen während der ganzen Tour so, weil ich den gleichen Look für alle Bilder erreichen möchte.

Das ist eigentlich schon alles, was es zur Technik zu sagen gibt. Der Rest ist Bildgestaltung. Ich habe mich vorher auf das quadratische Bildformat festgelegt.Dieses kann ich bereits in der Kamera einstellen, damit ich das endgültige Bild umgehend sehe. Auch stelle ich den Bildschirm auf Schwarzweiß ein, damit ich so nahe wie möglich am Endresultat bin. Ich fotografiere aber immer in RAW, so dass ich das volle Bild in ganzer Größe auch in Farbe habe.

Makrofotografie in der City

Ich arbeite mit dem einzelnen Autofokuspunkt, welchen ich manuell platziere. Dabei versuche ich,  ihn nie in der Mitte zu positionieren. Ist das Hauptmotiv und der Fokus in der Mitte, wirkt das Foto meistens langweilig oder unharmonisch gestaltet. Versucht also immer, den Fokus auf ein Drittel zu setzen. Ich habe mir vorgenommen, das zu fotografierende Motiv jeweils bildfüllend (ohne es am Rechner zu beschneiden) darzustellen.

Also muss ich in jedem Fall nahe genug rangehen. Auf ein Stativ verzichte ich bewusst, weil es in der Stadt viel zu aufwändig ist und ich keine Lust habe, an jeder Straßenecke dieses auf und abzubauen. Ich gehe jeweils bei Tageslicht raus und wenn ich mit einer Blende von f/2.8 fotografiere, habe ich genügend Licht, um ein scharfes Bild zu bekommen.

Meine Kamera besitzt auch einen Bildstabilisator, welcher sehr nützlich ist. Ich nutze auch die Serienbildfunktion meiner Kamera und mache jeweils mehr als ein Bild. So schaffe ich es meistens, ein korrekt belichtetes und scharfes Bild zu erstellen. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, kann auch ein Stativ mitnehmen.

Makrofotografie in der City

Ich bin da vielmehr minimalistisch unterwegs und habe nur meine Kamera dabei. Ich gehe mit meiner Kamera in der Stadt spazieren und mache von den Dingen ein Foto, die mich ansprechen. Fotografie ist ein Lebensgefühl und keine Materialschlacht. Wenn ich mit Rucksack und Stativ beladen spazieren gehen muss, fühle ich mich kreativ nicht frei.

Wenn ich immer schauen muss, wo jetzt mein Rucksack steht, damit er nicht geklaut wird, kann ich mich nicht aufs Hauptmotiv konzentrieren. Deshalb entscheide ich mich, bevor ich rausgehe, was ich fotografieren will und wie lange ich unterwegs sein werde. So kann ich das einpacken, was ich benötige und bin so schlank unterwegs.

Das Wesentliche bei diesem Projekt ist das Auge und die gestalterische Kreativität, diese könnt Ihr nicht mit einer Kamera oder einer Linse erreichen. Geht also raus und beobachtet viel.

Makrofotografie in der City

Um bei einem solchen Projekt zu wissen, was ich wie festhalten muss, mache ich mir möglichst viele Vorgaben. Nur so passen die Bilder am Schluss zu einer Serie zusammen und nur so sehe ich auch genau die geforderten Dinge. Ich lasse mich auch durch nichts ablenken, was nicht auf der Liste steht. Ich fokussiere mich genau auf das, was ich zu tun habe und Ihr werdet bemerken, dass Ihr so viel schneller und direkter zum Ziel kommt.

  • 1 Kamera
  • 1 Makro Objektiv
  • Blende f/2.8
  • Schwarzweiß
  • Quadratisches Bildformat
  • Strukturen
  • Nur Nahaufnahmen
  • Serie aus 10 Bildern

Makromotive in der Stadt

Die verwendete Ausrüstung sowie Einstellungen:

  • Olympus OM-D E-M1, E-M10
  • Olympus 60mm f/2.8
  • A-Modus (Blende f/2.8)
  • Integralmessung

Makrofotografie  - Streetfotografie

Makrofotografie  - Streetfotografie

 

Makrofotografie  - Streetfotografie

 

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Vielleicht probiert Ihr das ja einfach selbst einmal aus.

Alle hier gezeigten Fotos und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

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Streetfotografie mit Teleobjektiv

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Und noch etwas zur Bildgestaltung:

Goldener Schnitt, Goldenes Dreieck, Bildgestaltung

Bildgestaltung mit Punkten

 

 

 

20. Januar 2015 - 11:43

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