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Tierfotografie – 10 schnelle Tipps zum Nachmachen!

Tierfotografie-Hunde

Bild: Elke Vogelsang für den Film "Schwarz auf Schwarz"

Herzlich willkommen im Tierfotografie-Kanal von FotoTV.! Ich bin Marc Ludwig und gemeinsam mit meinem Team habe ich in den letzten 14 Jahren über 3500 Video-Tutorials, Interviews und Fotokurse für unsere Videoplattform FotoTV. erstellt. 

Als Katzenliebhaber mit vier außergewöhnlichen Exemplaren weiß ich, welch wunderbare Motive Tiere darstellen. Die Tierfotografie erlaubt ernsthafte Charakterportraits, Tierfotos, die lustig sind, dokumentarische Bilder, actiongeladene Fotos – alleine die unerschöpfliche Zahl an Tierarten macht die Tierfotografie faszinierend und ergiebig. Wir haben hier ein paar Tipps zusammengestellt und noch viel mehr in unseren Filmen, egal ob ihr professionelle Tierfotografie betreibt oder das Leben mit eurem Haustier festhalten wollt.

 

Hinweis: Die Tipps sind mit den jeweiligen FotoTV.-Filmen verlinkt, aus denen sie stammen. So habt ihr die Möglichkeit, euch noch ausführlicher und detaillierter mit der Thematik auseinanderzusetzen. Zu jedem Film könnt ihr euch eine kostenlose Preview anschauen. Wenn ihr die Filme komplett anschauen wollt, findet ihr weiter unten eine Möglichkeit, fünf Filme zum Thema “Tierfotografie” freizuschalten, ohne dafür zahlendes FotoTV.-Vollmitglied zu werden. Mehr Informationen über FotoTV. und was euch bei uns erwartet, findet ihr hier

Objektive für die Tierfotografie
Pferde richtig fotografieren

1. Diese Objektive für die Tierfotografie braucht ihr!

Selbstverständlich könnt ihr in der Tierfotografie jedes Objektiv verwenden, das ihr bereits besitzt. Beim Einsatz unterschiedlicher Brennweiten kommt es vor allem auf den Einsatzzweck an. Klar, Insekten rufen laut nach Makroaufnahmen. Wenn ihr kein Makroobjektiv habt, könnt ihr mit Nahlinsen oder Zwischenringen preisgünstig in die Welt der kleinen Dinge einsteigen. Beide dienen dazu, die Naheinstellgrenze des Objektivs zu verringern, ihr könnt also näher an die kleinen Tierchen herangehen und dann immer noch scharf stellen.

Weitwinkelobjektive für die Tierfotografie sind dann angesagt, wenn ihr Tiere in der Landschaft oder auch zu Hause darstellen wollt und viel Umgebung mit auf den Tierfotos eingefangen werden soll. Das funktioniert aber nur bei relativ großem Abstand zum Motiv, denn bei kurzen Brennweiten werden Dinge, die sich nah zur Kamera befinden, unproportional groß dargestellt. Wenn ihr also ein massiges Tier wie ein Pferd fotografiert und nah rangeht, bekommt ihr einen großen Kopf und einen kleinen Körper. Das kann bei manchen Tierfotos sehr lustig wirken, ihr kennt die riesigen Kuhschädel mit den großen Augen bestimmt von Ansichtskarten. Für anatomisch stimmigere Tierfotos verwendet ihr besser ein Teleobjektiv. Das hat den Vorteil, dass ihr sowohl gute Proportionen fotografieren als auch Distanz zum Tier halten könnt. Gerade bei großen Tieren ist ein bisschen Abstand mitunter für alle Beteiligten angenehmer.

Das sehr lange Teleobjektiv ist für Tierfotografie der Wildtiere zumeist die einzige Chance. Bei Safaris, aber auch schon im Zoo sind 600 mm ein guter Anfang. Mit Telekonvertern lässt sich die Brennweite noch mal erhöhen. Cropkameras ermöglichen mit ihrem Umrechnungsfaktor ab 1,5 Ausschnitte, die das Motiv deutlich hervorheben, große Sensoren hingegen erlauben großzügiges Beschneiden des Fotos.

Außer der Brennweite gibt es weitere Kriterien bei der Wahl der Objektive für die Tierfotografie: Je lichtstärker die Objektive sind, desto besser könnt ihr die Tiere freistellen. Und ihr könnt deutlich kürzere Belichtungszeiten einstellen: Tiere bewegen sich schnell und mitunter ruckartig, darauf solltet ihr vorbereitet sein. Ein schneller Autofokus ist daher in der Tierfotografie ein entscheidender Vorteil. Um die Bewegungen der Tiere mitverfolgen zu können, solltet ihr den Autofokus unbedingt auf kontinuierlich einstellen!

Janis Jean Stoye zeigt in unserem FotoTV.-Film unterschiedliche Objektive für die Tierfotografie, wie diese wirken, welche Kameras sich anbieten und mit welchen Einstellungen ihr in der Tierfotografie arbeiten solltet.

Bislicher Insel für Naturfotografen
Der Bildaufbau entscheidet in der Natur- und Tierfotografie

2. Der Bildaufbau entscheidet in der Natur- und Tierfotografie

Für professionelle Tierfotografie reicht es nicht, ein schönes, anmutiges und reizvolles Geschöpf vor die Linse zu bekommen: In der Natur- und Tierfotografie entscheiden Licht und Bildgestaltung über die Qualität der Bilder. Ein ganz simpler Tierfotografie-Tipp: Lasst die Tiere ins Bild hineinschauen, nicht aus dem Foto heraus. Wenn euer Motiv nach rechts blickt, positioniert es links im Bild. Blickt es nach links, bewegt ihr die Kamera so, dass das Tier sich in der rechten Bildhälfte befindet. Dadurch zieht ihr den Blick des Betrachters erst auf euer Hauptmotiv, und dann folgt man der Blickrichtung des Tieres. Sofern sich nichts Aufregendes auf der anderen Seite des Tiers befindet, kann man den Star des Bildes also Richtung Bildrand positionieren und dadurch Spannung erzeugen.

Die einfachste Regel zur Gestaltung – nicht nur in der Natur- und Tierfotografie – ist die Drittelregel. Dabei drittelt man die Tierfotos beim Blick durch den Sucher sowohl horizontal als auch vertikal und bekommt neun gleich große Bildteile. Bei den meisten Kameras lässt sich dieses Gitter einblenden und als Hilfsmittel nutzen. Die bildwichtigen Elemente packt man jetzt aber nicht in die Mitte dieser Kästchen, sondern entlang der Linien, idealerweise sogar auf die Schnittpunkte der Linien (beispielsweise das Auge).

Behaltet auch das Umfeld und den Hintergrund bei der Tierfotografie stets im Blick. Wenn ein Ast direkt aus dem Kopf eines Tieres zu wachsen scheint, ändert eure Position. Bei Tierfotos sollte der Hintergrund nicht in völliger Unschärfe verschwinden, sondern auch ein Stückchen Lebensraum des Tiers zeigen. Da fallen Störmotive wie solch ein Ast deutlich ins Auge. In jedem Genre, also auch in der Natur- und Tierfotografie, entscheidet das Licht. Nutzt die blaue und goldene Stunde unmittelbar vor und nach Sonnenauf- und untergang. Da habt ihr schönes, weiches Licht und lange Schatten. In den frühen Morgenstunden profitiert ihr bei Insekten auch noch davon, dass sie noch träge sind, vielleicht erwischt ihr sogar ein paar Tautropfen.

Für atemberaubende Bilder aus der Natur- und Tierfotografie müsst ihr nicht bis in die Arktis oder nach Afrika reisen. Recherchiert die Natur- und Wildparks in eurer Nähe. So lassen sich im Naturwildpark Granat im Münsterland Wölfe fotografieren, arktische Wildgänse wiederum finden sich auf der Bislicher Insel am Niederrhein. Markus Botzek gibt in seinem Film weitere Tipps zur Tierfotografie dieser Wildtiere in heimischen Gefilden.

3. Tierfotografie-Tipps orientieren sich oft am Menschen

Tiere durch die Vegetation fotografieren

Wer Katzen besitzt, weiß, dass es sich um eigenwillige Wesen handelt, denen Unterwürfigkeit völlig fremd ist. Sie begegnen Menschen stets auf Augenhöhe, und so sollten sie auch fotografiert werden: mit der Kamera in der Höhe der Augen. Tierfotografie unterscheidet sich in diesem Punkt nicht von der Portraitfotografie: Ideal ist die Perspektive auf gleicher Höhe. Wenn man leicht von unten fotografiert, „überhöht“ man sein Motiv, aus einer erhöhten Position blickt man auf sein Motiv herab. Exakt diese Wirkung lösen die Tierfotos dann auch aus: Majestätische Wirkung in der Tierfotografie der Wildtiere ergibt sich mitunter schon dadurch, dass die Tiere viel größer sind als die Fotografinnen und Fotografen und die Blickrichtung von unten nach oben geht – sofern ihr nicht von einer erhöhten Warte aus arbeitet. Wenn man kleinere Tiere wie Katzen und Hunde hingegen aus menschlicher Perspektive fotografiert, bleiben die Tierfotos zumeist fade – wen interessiert schon der Rücken einer Katze oder der unterwürfige Blick eines Hundes, der nach oben sehen muss? Einer der wichtigsten Tierfotografie-Tipps lautet also: Fotografiert auf Augenhöhe.

Neben dem Bildaufbau und der Perspektive könnt ihr dann versuchen, möglichst viel Tiefe in eure Tierfotos zu bekommen. Das geschieht nicht, indem ihr euch weit vom Tier entfernt, sondern durch gut gesetztes Licht: Licht von vorne mit gleichmäßiger Ausleuchtung macht eure Tierfotos relativ flach. Mit seitlichem Licht hingegen könnt ihr gut modellieren und die Tiere sehr plastisch herausarbeiten. Markus Botzek präsentiert euch in seinem Film zum Thema kreative Tier- und Naturfotografie weitere Tierfotografie-Tipps, mit denen er Tiefe in seine Tierfotos bringt.

Online fotografieren lernen mit FotoTV.

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So macht die Tierfotografie dem Hund richtig Spaß!
Hunde für Fotoshootings motivieren

4. So macht die Tierfotografie dem Hund richtig Spaß!

Hunde sind in der Tierfotografie die Gattung, die richtig mitarbeitet. Sie genießen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen und posieren wie Menschen, wenn man es geschickt anstellt. Denn auch wenn der Hund die Beachtung mag, muss man sich hinter der Kamera einiges ausdenken, damit der Vierbeiner bei der Sache bleibt und sich nicht attraktiveren Dingen zuwendet.

Welpen sind nicht nur unfassbar niedlich, sondern auch gut zu motivieren. Ein beliebtes Motiv bei Tierfotos ist der Hund, der seinen Kopf schräg legt. Das ist ein Zeichen, dass der Hund aufmerksam ist – und schnell herbeizuführen: Wenn man flüstert, ist der junge Hund sofort bei der Sache und schenkt einem den gewünschten konzentrierten Blick. Bei älteren Artgenossen müsst ihr vielleicht einen Schritt weitergehen und Geräusche machen, die den Hund in fotogene Posen locken. Im Handel gibt es eine Fülle von „Instrumenten“ und Spielzeugen, die nicht nur in der Tierfotografie dem Hund Vergnügen bieten. Vielleicht bittet ihr die Besitzer, auch die Lieblingsspielzeuge ihres Vierbeiners mitzubringen.

Ihr kriegt in der Tierfotografie den Hund immer mit Leckerchen. Mit Übung schafft ihr vielleicht auch die berühmten Fotos, auf denen Hunde gerade einen Happen mit dem Maul schnappen und dabei einen entsprechenden Gesichtsausdruck mit aufs Foto bringen. Achtet darauf, mit sehr kleinen Bissen zu arbeiten, wenn ihr in der Tierfotografie den Hund ein bisschen länger bei Laune halten wollt. Nicht, dass er sich nach wenigen Minuten satt zur Seite rollt. Steigert die Attraktivität der Leckerli langsam: Fangt mit Trockenfutter an und arbeitet euch langsam zu den richtigen Leckerbissen vor, wenn ihr merkt, dass der Hund an Interesse verliert.

Natürlich gibt es auch Hunde, die nichts mit Fotografie am Hut haben. Die angeblich durch nichts zu motivieren sind. Für diese besondere Spezies hat Elke Vogelsang ein paar coole Tipps, wie ihr die Tierfotografie dem Hund schmackhaft machen könnt. Klickt einfach auf den vorherigen Link und schaut mal rein!

5. Tierfotos können lustig sein!

Tierfotos können lustig sein!

Bild: Elke Vogelsang aus dem Film "10 Bildideen für Hundefotografie"

Insbesondere die Tierfotografie vom Hund erlaubt Inszenierungen, die mit anderen Tierarten kaum möglich sind: Verrückte Posen, Verkleidungen, mancher Hund spielt da gerne mit. Manchmal reicht es schon, wenn man eine entsprechende Kulisse baut und den Hund hineinsetzt. Das kann verschüttete Milch sein, ein spannendes Buch, eine Fernsehsendung, die Dose mit Katzenfutter, die Liste ist endlos. Im Internet findet ihr außerdem unzählige Beispiele witziger Hundefotos als Ideengeber.

Neben ganzen „Bühnenbildern“ könnt ihr mit einzelnen Requisiten arbeiten. Gut trainierte Hunde halten Gegenstände vorsichtig im Maul – das kann auf Tierfotos sehr lustig wirken, je absurder die Dinge sind, desto amüsanter. Wenn man den Kochlöffel im Maul dann noch mit Kochmütze ergänzt oder eine Pfeife mit karierter Deerstalker-Mütze (die von Sherlock Holmes) vervollständigt, werden die Tierfotos schnell zum Renner. Achtet aber darauf, dass die Besitzer dies unterstützen und sich damit identifizieren können.

Apropos Besitzer: Natürlich ergeben sich im Zusammenspiel mit Frauchen und/oder Herrchen und ihrem geliebten Gefährten wunderbare Tierfotos, lustig oder einfach nur innig. Gebt ihnen als Team etwas Freiraum. Alles, was ihr dann braucht, sind eine auslösebereite Kamera und etwas Geduld.

Natürlich lassen sich Tierfotos auch lustig mit anderen Tieren gestalten. Manchmal reicht bereits eine kuriose Schlafposition für amüsante Tierfotos. An schlafenden Tieren könnt ihr übrigens den Bildaufbau gut üben. In unserem Film gibt Hundefotografin Elke Vogelsang abwechslungsreiche und überraschende Tipps, wie man Tierfotos lustig gestalten kann, nachdem man bereits fotografiert hat.

Zoofotografie 1: Outdoor
Lasst in der Tierfotografie Wildtiere natürlich wirken

6. Lasst in der Tierfotografie Wildtiere natürlich wirken

Wer sich für den ganzen Bereich Tierfotografie begeistert, wird sich früher oder später den Wildtieren zuwenden, davon gibt es einige Arten auch in unseren Breiten. Sie in freier Wildbahn zu fotografieren erfordert akribische Planung und einen sehr langen Geduldsfaden.

Für die Vorbereitung – und natürlich auch für das Fotografieren von Wildtieren – sei der Weg in den Zoo empfohlen. Unsere Tierfotografie-Tipps hier: Dreht nicht einfach die Runde und fotografiert, was euch vor das Objektiv läuft, sondern arbeitet systematisch. Professionelle Tierfotografie ist kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis guter Planung und bemerkenswerter Ausdauer. Nehmt euch eine Art vor und recherchiert im Vorfeld, was es über die Tiere zu wissen gibt. Sucht im Internet nach Tierfotos oder Dokumentarfilmen und studiert die Eigenarten und die individuelle Schönheit der Tiere. Dann könnt ihr den Besuch im Tiergarten mit einer Fülle von Ideen im Kopf beginnen und lauern. Manchmal gelingt in Stunden nur ein wirklich gutes Tierfoto. Macht es euch bequem, die Zeit arbeitet für euch. Aber nicht zu bequem: Nur mit der Kamera im Anschlag habt ihr in der Tierfotografie die Chance, den einen entscheidenden Moment festzuhalten. Stellt eure Kamera auf Serienbilder, kontinuierlichen Autofokus und angemessen hohe ISO. Habt keine Bedenken vor hoher ISO – entsprechende Software kann Rauschen heute aus euren RAW-Bildern herausrechnen, ohne an Schärfe einzubüßen. Abgesehen davon profitiert gerade die Tierfotografie der Wildtiere von etwas Bildrauschen, der Look kann das Ursprüngliche der Natur in euren Tierfotos bewahren.

Mit kurzen Verschlusszeiten sorgt ihr für die Schärfe in euerer Tierfotografie. Unterschätzt die Geschwindigkeit von Tieren nicht! Bremsen – ja, die, die so gemein stechen – erreichen ein Flugtempo um die 140 km/h! Auch ein Elefant, der eben noch gemütlich in der Steppe steht, kommt auf 40 Sachen, wenn er in Eile ist. Wenn ihr im Zoo seid, probiert doch mal ein paar Mitzieher: Stellt die Kamera auf 1/50 Sekunde und folgt dem Tier in seinem Lauf. Mit ein wenig Übung wird unter den Serienbildern das ein oder andere gelungene Tierfoto sein. 1/50 Sekunde ist ein guter Startwert, je nach Geschwindigkeit der Tiere könnt ihr die Belichtungszeit verkürzen oder verlängern. Wichtig ist natürlich, dass die Tiere sich parallel zum Objektiv bewegen und nicht auf euch zulaufen.

Im Zoo ist die Tierfotografie der Wildtiere häufig durch einen Zaun beeinträchtigt. Wenn ihr Glück habt, findet ihr statt eines Gitters einen Graben vor oder eine fototaugliche Plattform. Gitter könnt ihr aber recht gut ausblenden, wenn ihr mit langen Brennweiten arbeitet, offenblendig fotografiert und die Kamera dicht am Geflecht positioniert. Sofern der Draht halbwegs dünn ist, werdet ihr ihn auf den fertigen Tierfotos nicht mehr sehen.

Noch mehr Tierfotografie-Tipps für euren nächsten Besuch im Zoo gibt euch Hans-Peter Schaub in seinem Film zum Thema "Tierfotografie - Wildtiere natürlich wirken lassen". Mit guter Recherche und entsprechender Vorbereitung im Tierpark gelingt euch dann auch in freier Wildbahn die Tierfotografie von Wildtieren.

Im Aquarium und Terrarium fotografieren
Wie ein Pümpel in die Fotoausrüstung für Tierfotografie kommt

7. Wie ein Pümpel in die Fotoausrüstung für Tierfotografie kommt

Die Frage nach der Tierfotografie-Ausrüstung stellt sich natürlich für jeden, der sich der Tierfotografie zuwendet. Über geeignete Objektive für Tierfotografie und Kameras haben wir schon im ersten der Tierfotografie-Tipps etwas geschrieben. Wenn Tierfotos lustig werden sollen, können etliche Requisiten den Weg in eure Fototaschen finden. Kommen wir jetzt zu ein paar exotischen Dingen, die eure Fotoausrüstung für Tierfotografie vervollständigen: Schwarze Kleidung, schwarze Handschuhe und ein Pümpel – genau, das Ding für verstopfte Toiletten.

Wofür bitte braucht man in der Tierfotografie einen Pümpel? Nun, eine Saugglocke (so die offizielle Bezeichnung) kommt gemeinsam mit den schwarzen Kleidungsstücken zum Einsatz, wenn ihr Tiere hinter Glas fotografieren wollt, also in Terrarien, Aquarien etc. Wenn ihr durch Glas fotografiert, habt ihr regelmäßig neben dem Motiv auch ein Selfie – ihr und eure ganze Umgebung spiegeln sich im Glas. Selbst wenn ihr in einem abgedunkelten Raum steht, werdet ihr vom Licht des Aquariums oder Terrariums so gut ausgeleuchtet, dass man die Reflexionen gut sehen kann. Mit schwarzer Kleidung, schwarzen Handschuhen und dem Gesicht hinter der Kamera versteckt, könnt ihr euch selbst schon mal aus dem Tierfoto nehmen. Jetzt müsst ihr nur noch mit dem Objektiv ganz dicht an die Scheibe. Das geht relativ gut, wenn ihr mit eurer Optik exakt parallel zur Scheibe fotografiert, aber realistisch ist das nicht. Kauft euch also einen preiswerten Pümpel möglichst groß, schneidet den Stiel so heraus, dass das Gummi gut an eurem Objektiv anliegt und setzt den Gummiring auf die Glasscheibe. Nun solltet ihr genug Spiel haben, um die Kamera unter der Saugglocke etwas zu kippen, und habt keine Reflexionen mehr auf der Scheibe. Natürlich gibt es das auch fertig im Fotofachhandel zu kaufen, aber Tierfotografie sollte doch auch ein bisschen abenteuerlich sein.

Hans-Peter Schaub hat noch etliche Tierfotografie-Tipps „hinter Glas“ auf Lager und verrät im Film zum Thema "Zoo- und Tierfotografie", welche Motive in Aquarien und Terrarien lohnen.

Naturfotografie in der Stadt
Tierfotografie in der Nähe

8. Geheimtipp: Tierfotografie in der Nähe

Tierfotografie ist etwas für Menschen mit eigenen Tieren, für Weltenbummler oder solche, die mitten in der Natur leben? Ja, absolut. Aber auch für Städter bieten sich abseits der Zoos großartige Gelegenheiten, reizvolle Tierfotos zu erarbeiten. Zum einen habt ihr die Möglichkeit, als Streetfotografen Szenen einzufangen. Beispielsweise könnt ihr die sprichwörtliche Ähnlichkeit von Herr und Hund auf euren Tierfotos lustig ausspielen.

Für die Freunde der Tierfotografie mit großem Abbildungsmaßstab (Makrofotografie) findet sich in den Metropolen kleines Getier, insbesondere im Umfeld von Urban-Gardening-Projekten. Daneben gibt es in fast jeder Stadt Wasserflächen mit Enten und Schwänen. Zusammen mit den Spiegelungen städtischer Architektur im Wasser liefern sie unerwartete Tierfotos. Die Tierfotografen sollten den Schwänen aber nicht zu nahe kommen, die Tiere können ordentlich austeilen, wenn sie sich bedroht fühlen. In vielen Städten existieren außerdem Kaninchen oder exotische Vogelarten. In den langen Schatten der Abendsonne lässt sich dabei urbaner Charme einfangen. Die Tiere der Stadt sind vielleicht nicht die ersten, an die man beim Thema Tierfotografie denkt, aber sehr lohnenswerte Motive.

Sven Meurs, Naturfotograf aus Köln, hat die Tierfotografie in der Nähe nicht nur ausprobiert, sondern gibt im Film zahlreiche Tierfotografie-Tipps für die Stadt, die ihr sofort umsetzen könnt.

Online fotografieren lernen mit FotoTV.

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9. Sehnsuchtsthema Tierfotografie in Afrika

Dirk Bleyer, Fotoreise, Südafrika, Tierfotografie

Einmal die Big Five – Elefant, Nashorn, Kaffernbüffel, Löwe und Leopard – fotografieren! Tierfotografie in Afrika übt eine unvergleichliche Faszination auf Tierfotografinnen und -fotografen aus.

Da ihr vor Ort vermutlich an exakte Zeitpläne und Routen gebunden seid, lauten die ersten drei Tierfotografie-Tipps: Planung, Planung und Planung. Informiert euch detailliert über die Tiere, die euch erwarten, und seht euch so viele Fotos an, wie ihr nur finden könnt. Viele gute, aber auch ein paar schlechte, damit ihr wisst, worauf es vor Ort ankommt. Plant mit den Sonnenständen zum Zeitpunkt eures Aufenthalts – entsprechende Apps gibt es in Hülle und Fülle. Wenn ihr an einer klassischen Fotosafari teilnehmt, verschafft euch einen Überblick über die Tierfotos vorheriger Teilnehmer, und sei es nur, um mit den passenden Brennweiten im Gepäck ins Flugzeug zu steigen.

Der vierte Tipp: Seid immer in Lauerstellung. Gelegenheiten kommen nicht wieder bei der Tierfotografie in Afrika noch weniger als sonst. Um die Kamera nicht die ganze Zeit halten zu müssen, empfiehlt sich anstelle eines Stativs ein größerer Bohnensack, den ihr im Jeep über den Türrahmen oder die Reling legen könnt. Im Gepäck nimmt er keinen Platz weg, befüllen könnt ihr ihn vor Ort. Damit wird die Tierfotografie der Wildtiere zumindest keine Frage der Kondition.

Apropos Wildtiere: Wenn ihr zur Tierfotografie nach Afrika reist, ist eine zweite Kamera von unschätzbarem Wert. Objektivwechsel in ruckeligen Gefährten auf Sandpisten sind definitiv keine gute Idee.

In sensationellen Aufnahmen ist es Dirk Bleyer gelungen, die Persönlichkeit der majestätischen Tiere einzufangen. Im Film über seine "Tierfotografie in Afrika" spricht er über seinen persönlichen Ansatz in der Tierfotografie.

10. Eiskalt serviert: Tierfotografie im Winter

National Geographic Wildlife-Fotografie, Fotografen der Polarregion

Wir machen den Sprung zurück von der Tierfotografie in Afrika zur Tierfotografie im Winter. Wenn die Tage kürzer und die Finger klamm werden, werdet ihr in der Tierfotografie gleichzeitig mit unvergleichlich klarem Licht und tiefem Sonnenstand belohnt. Zugegeben, mit Tierfotografie im Winter verbinden wir in erster Linie Schnee und Sonne: Blattlose Bäume unter Raureif sind ein gewaltiges Naturereignis, in braunem Matsch deprimieren sie einen eher. Fabelhafte Tierfotos im Schnee – dafür reichen schon die Spuren eines Rehs im Wald. Oder ein Rotkehlchen am Vogelhäuschen. Ein Hund, der nach Schneeflocken schnappt, sieht auf Tierfotos lustig aus.

Bei der Tierfotografie im Winter solltet ihr euch und eure Ausrüstung der Witterung anpassen. Hand- und Fußwärmer sind für die Tierfotografen die beste Erfindung seit dem Rollenkoffer. Mittlerweile bekommt ihr sogar beheizbare Kleidung. Aber auch wenn ihr nicht friert: Eure Kamera muss sich an die Minustemperaturen langsam gewöhnen. Rennt nicht aus der warmen Wohnung direkt in die Kälte, sondern lasst euer Equipment langsam in einem ungeheizten Raum abkühlen. Wenn es nicht anders geht, packt alles in Plastiktüten, dann kondensiert das Wasser an den Außenseiten der Tüten. Akkus tragt ihr am besten am Körper, während sie nicht verwendet werden. Kälte saugt eure Akkus sonst rasend schnell leer.

Wenn jemand weiß, wie man die Tierfotografie im Winter angehen muss, ist es Paul Nicklen. Im sehenswerten Interview berichtet der National-Geographic-Fotograf und Spezialist für die Tierfotografie der Wildtiere im Polareis über seine Arbeit und die sichtbaren Folgen des Klimawandels.

Fazit: Die Tierfotografie ist vielseitig und lebt wie alle anderen Genres vom gekonnten Bildaufbau.

Mit ein paar ausgefallenen Bildideen lassen sich in der Tierfotografie ohne technischen Aufwand echte Hingucker einfangen. Wichtig ist, dass ihr bei Tierfotos nicht nur auf die Tiere selbst achtet, sondern das ganze Bild im Auge behaltet, damit das Foto als Ganzes wirken kann.

Ich hoffe, ich konnte euch mit unseren “10 schnellen Tierfotografie-Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene” einen Einblick in die Thematik verschaffen und eure Begeisterung für die Tierfotografie wecken.

Für Alle

Ihr wollt noch mehr über das Thema Tierfotografie lernen und den nächsten Schritt in eurer Fotografie gehen? Kein Problem! Hier auf FotoTV. findet ihr unzählige Filme zu genau diesem Thema. Außerdem erwarten euch auch spannende Filme zu weiteren Facetten der Fotografie. Mehr Informationen zu FotoTV. findet ihr hier!

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FAQ: Häufige Fragen zur Tierfotografie

Was ist Tierfotografie?

Ganz simpel ist damit jedes Foto gemeint, in dem ein Tier das wesentliche Motiv ist. Gestalterisch übernimmt man in der Tierfotografie Elemente aus der Naturfotografie, viel aus der Portraitfotografie, aber auch die Merkmale der Sport- und Streetfotografie finden sich in der Tierfotografie wieder. In der professionellen Tierfotografie braucht man das Wissen aus all diesen Genres und natürlich über die entsprechenden Tierarten: ihren Lebensraum, ihre Bewegungsabläufe, ihr Sozialverhalten etc.

Wie erlerne ich die Tierfotografie am besten?

Mit den Video-Tutorials auf dem Tierfotografie-Kanal von FotoTV. meistert ihr die Tierfotografie im Handumdrehen. Mit über 3500 Filmen ist FotoTV. der ideale Begleiter für alle, die mehr aus ihren Tierfotos herausholen wollen – oder die ersten Gehversuche in der Tierfotografie planen. Natürlich lernt ihr bei FotoTV auch alles über weitere Fotogenres, bekommt das volle Programm zur Bildbearbeitung und könnt euch über die wichtigsten Vertreter der Fotokunst informieren. Mehr Informationen dazu findet ihr auf: www.fototv.de/start/

Welche Kameraeinstellung ist in der Tierfotografie sinnvoll?

Grundsätzlich gilt: Belichtungszeiten so kurz wie möglich, mindestens 1/500 Sekunde und kürzer, da Tiere sich sehr schnell bewegen. Die Blende kann in den meisten Fällen weit offen sein, allein schon, um die kurzen Belichtungszeiten zu kompensieren. Keine Angst vor hoher ISO: Wer im RAW-Format fotografiert, kann in der Nachbearbeitung entrauschen und schärfen. Um jederzeit auslösebereit zu sein, sollte in der Tierfotografie der Autofokus auf kontinuierliche Messung gestellt sein. Bei Tieren in Bewegung solle die Kamera im Serienbildmodus fotografieren, das erhöht die Chancen auf zumindest ein perfektes Tierfoto.

Was ist das Wichtigste in der Tierfotografie?

Neben dem grundlegenden Wissen zur Tierfotografie und den jeweiligen Tierarten ist das Wichtigste, Geduld und Ruhe zu haben. Geduld ist angesagt, weil Tiere sich nicht wie Menschen in Pose bringen lassen. Man muss den richtigen Moment erwischen, und der kann auf sich warten lassen, insbesondere in Zoos oder bei der Tierfotografie der Wildtiere. Man sollte daher seine Kamera immer am Auge haben. Ruhe ist der zweite Aspekt: Als Tierfotograf muss man sich langsam bewegen, um die Aufmerksamkeit der Tiere nicht laufend auf sich zu ziehen. Außerdem empfiehlt es sich, wenig zu sprechen – auch bei Hunden, die auf Kommandos hören. Wenn man die Tiere permanent herumkommandiert, verlieren sie die Lust und ziehen sich zurück.

Wo soll in der Tierfotografie der Fokuspunkt liegen?

Wie in der klassischen Portraitfotografie empfiehlt es sich auch in der Tierfotografie auf jenes Auge zu fokussieren, das der Kamera am nächsten liegt. Einige Kameras können den Fokus automatisch auf dem Auge halten und bei Bewegungen der Tiere nachfokussieren. Wer diesen Luxus nicht hat, sollte auf jeden Fall beim Fokusmodus den kontinuierlichen Fokus (AF-C, AI Servo, C-AF) wählen, um auf die Bewegung der Tiere vorbereitet zu sein und sich am Ende über scharfe Tierfotos freuen zu können.

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